Über einem Erdsockel erblickt man den Heiligen auf einem schräg nach vorne gestellten Rost. Laurentius liegt dabei mit einem Lendentuch bekleidet auf dem Rücken, Arme und Beine gerade ausgestreckt und die Hände flach aufgelegt. Unter dem Rost ist die Glut zu sehen, auf die rechts ein Folterknecht Kohlen aus einem Korb nachlegt und die ein zweiter mit dem Blasebalg am linken Ende des Rostes anfacht. Hinter dem Rost stehen drei weitere Figuren, von denen lediglich die Oberkörper zu sehen sind. Die mittlere mit hochgeschlossenem Wams und Krone deutet mit der herabgesenkten Rechten auf den Märtyrer, während ihre Linke hocherhoben ist. Eine zweite bekrönte Figur steht an der linken Ecke des Rostes. Sie ist mit einer Schaube bekleidet und hat ebenfalls die linke Hand erhoben. Am rechten Rand des Rostes befindet sich eine Frau mit offenem Haar in einem hochgeschlossenen Gewand, die dem Geschehen beiwohnt, ohne aber aktiv zu werden.
Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Breite ist die Skulptur aus zwei quergelagerten Blöcken Lindenholz aufgebaut, die in der Mitte durch Schwalbenschanzdübel und Nägel miteinander verbunden sind.
Wie die Legende berichtet, übergab Papst Sixtus II. vor seinem Martertod dem Laurentius, der unter ihm Erzdiakon geworden war, das Vermögen der Kirche, damit es Kaiser Valerian nicht in die Hände fiele. Anstatt es dem Kaiser zu übergeben, verteilte Laurentius es an die Armen, die er dann versammelte und dem Kaiser als den wahren Reichtum der Kirche präsentierte. Vom erzürnten Kaiser zum Martertod verurteilt, wurde er nach verschiedenen vorangegangenen Folterungen auf einem Rost gegrillt, bis er starb.
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