Zur Serie: "Zeitreise"
Bereits als Grundschüler erhielt Borchert 1954 seine erste Amateur-Kamera geschenkt, eine Rheinmetall Perfekta im Mittelformat 6x6, mit der er seine ersten fotografischen Streifzüge durch die Dresdner Stadtlandschaft machte. Sein Talent wurde schnell erkannt, er etablierte sich als junger Fotograf bei Freunden sowie in der Nachbarschaft und zog ein kleines Geschäft auf. Diese frühen Arbeiten aus den 1950er Jahre zeigen neben der in Trümmern liegenden Stadt meist die Menschen aus seinem Umfeld: Mitschüler und Freunde aus seiner Schule sowie deren Familien bei verschiedenen Anläs-sen. Besonders mit seinem Schulfreund Peter Gehrisch unternahm er viel. (vgl. Borchert 2020, S. 47f.)
In der retrospektiven Arbeit mit seinem fotografischen Archiv wählte Borchert immer wieder Fotografien aus dieser Zeit aus und vergegenwärtigt sich so seiner Vergangenheit in den Serien "Zeitreise“ und "Dresden“.
Zum Motiv: "Aus meiner Schulzeit in Dresden, Klassenwanderung 1955"
Ein Junge steht während einer Klassenwanderung nach Moritzburg am Rande eines Weges und lächelt in die Kamera. Er trägt kurze Hosen und eine Jacke, quer darüber eine Tasche. Aufgenommen hat Christian Borchert hier einen Mitschüler aus der Klasse 7e der 94. Grundschule in Dresden, die er zu dieser Zeit besuchte. Interessant sind die diagonalen Linien des Weges und des Baums, welche zur Figur des Jungen hinführen und diese rahmen. Hier zeigt sich früh Borcherts visuelles Gespür für eine stimmige Bildgestaltung.
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