Die Rundscheibe, die um 1530 datiert wird und gestalterisch an zeitgenössische Schaumünzen erinnert, zeigt das Porträt des römisch-deutschen Kaisers Karl V. im Profil. Der Angehörige des Habsburger Fürstengeschlechts ist in jungen Jahren mit einem Barett als Kopfbedeckung und einem Obergewand mit Brokatmuster dargestellt. An einer Kette trägt er das Goldene Vlies, welches ihm 1506 von seinem Vater, Philipp dem Schönen, verliehen wurde und ihn als Großmeister des gleichnamigen Ritterordens auszeichnet.
Als mögliche Vorlage könnte ein Kupferstich aus der Werkstatt des Barthel Beham gedient haben, der auf das Jahr 1531 datiert wird und Karl V. in ähnlicher Position zeigt (München, Staatliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. 96949). Stilistisch vergleichbar ist die Rundscheibe mit einer Vierpassscheibe aus dem Umkreis des Jörg Breu, die kurz nach 1531 entstanden ist und neben Karl V. auch Bildnisse der Habsburger Maximilian I., Philipp des Schönen und Ferdinand I. zeigt (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum). Das Mittelfeld ist von einem Randstreifen aus rotem Glas eingefasst.
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