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Museum Angermünde Historische Glasfragmente [o. Inv. Nr.]
Fragment eines Hohlglases mit Streifendekor (Museum Angermünde CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum Angermünde / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Fragment eines Hohlglases mit Streifendekor

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Beschreibung

Scherbe eines Gefäßes aus nahezu farblosem, entfärbtem Glas, verziert mit alternierenden, waagerechten Bändern aus blauem und weißem Email, letztere teils mit gerissenen oder fein geschnittenen Parallellinien unterlegt, stark verschmutzt, korrodiert und irisiert.
Sein Fundort im Bereich der ehemaligen Angermünder Burg datiert das Fragment nach aktuellem Stand der Quellen in die Zeit vor 1560, zumal diese danach angeblich nur noch als Steinbruch für städtische Bauten genutzt wurde. Ein derartiger Dekor ist hingegen auf keinem Vergleichsstück dieser Zeit überliefert. Möglicherweise widerlegt das Fundstück also diese Annahme. Dass die Burg länger als ursprünglich angenommen genutzt wurde, lassen weitere Grabungsfunde vermuten, die auf eine lokale Bautätigkeit aus der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg verweisen (O.Schers/E. Walter: Forschungen zur Baugeschichte der Angermünder Burg, in: Angermünder Heimatkalender, 2008, S. 42, 44).
Gut denkbar ist, dass es sich um ein brandenburgisches Produkt handelt, zumal die erste nachweisbare Hofglashütte, die "farbloses" Hohlglas produzieren und mit Emailmalerei verzieren konnte, um 1571 in Grimnitz bei Joachimsthal gegründet wurde, lediglich 20 Kilometer entfernt von Angermünde. Eine sehr ähnliche Scherbe kam in den 1970er Jahren auf dem Areal des Jagschlosses Grunewald zutage (SPSG, XIII 1825). Gut denkbar demnach, dass beide Fragmente frühe Erzeugnisse aus Grimnitz sind. Ein Verzeichnis der dort tätigen Hüttenveredler von 1602 listet unter dem Namen des Malers Christoff Friedrich "15 Gestreiffte Flaschen und Gläser" (Schmidt, Brandenburgisches Glas, 1914, S. 127). Zudem vermerkt ein Grimnitzer Lieferverzeichnis aus dem gleichen Jahr, dass die Markgräfin "6 gestreiffte Töpfell und 2 gestreiffte Kennichen" nach Küstrin und Frankfurt erhalten habe, und ein weiteres Warenbuch von 1602 führt unter den "gemahlten" Produkten "ein Schock gestreifft Glass an Caspar vonn Klödenn Marschall" auf (ebenda, S. 4). [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Grünes Waldglas / ofengeformt, geschnitten, emailbemalt

Maße

H. 3,1 cm; B. 2,5 cm; Wandungsstärke 0,1 cm

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Museum Angermünde

Objekt aus: Museum Angermünde

1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden...

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