Kleine, achtseitig gerippte Balustervase auf abgesetzter, eingezogener Fußplatte, der Mündungsrand einfach steil auslaufend, ein wohl ursprünglich vorhandener Deckel fehlt, keine Marke erkennbar. Wohl ockerfarbener Scherben unter weißer Glasur, Inglasurbemalung in verschiedenen Blautönen; auf dem Boden ein weißer Glasurfleck, stellenweise überklebt von Museums-Inventarisierungskärtchen. Auf der Wandung stark verlaufene Päonien und andere sogenannte „indianische“ Blüten. Auf der Schulter acht die Form der Vase betonende Blattornamente. Glasurabplatzungen an der Kante der Fußplatte und am Mündungsrand, teilw. restauriert und wieder abgeplatzt; auf dem Korpus produktionsbedingte punktförmige Fehlstellen. Die Form folgt Erzeugnissen der Manufaktur Wolbeer (Ausst.-Kat. Herrliche Künste und Manufacturen 2001, Kat. 44 & 45, Objekte aus dem Hetjens-Museum Düsseldorf). Der Dekor der Schulter und der Sockelzone hingegen weist auf die Manufaktur Funcke hin (wie oben, Kat. 75); die alternierenden Blatt- und Spiralmotive des Fußes sind auch für etwa zeitgleich entstandene Zerbster Fayencen belegt (Schmerenbeck, Barocker Traum, 1997, Kat. 9, 10, 21). Die Vase gelangte als Potsdamer Erzeugnis aus der Sammlung Heilands ins Museum, konkret zu belegen ist die Potsdamer Herstellung jedoch nicht, ebenso gut ist eine Berliner Produktion vorstellbar. Zuletzt war die Vase Teil der stadthistorischen Dauerausstellung „Geschichte der Stadt von 993 bis 1900“ (1984–1995) in der Wilhelm-Külz-Str. 13 (Breite Straße 13, heute Naturkundemuseum). [Uta Kumlehn]
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