Das etwa lebensgroße Porträt zeigt Friedrich II. an einem Kriegsschauplatz. Aufgestützt auf einen Feldherrenstab steht er vor dem Vorhang eines Zeltes. Zu seiner Linken öffnet sich der Blick auf eine Gefechtsszene vor einer brennenden Stadt. Auf dem Felsen, der dem Feldherrenstab als Stütze dient, ist das Gemälde signiert mit "Fischer senior Pinxit/ Potsdam. 1758". In diesem Jahr hatte Friedrich mit der Eroberung der Festung Schweidnitz zunächst einen Sieg verbuchen können, wenige Wochen später jedoch unverrichteter Dinge die Belagerung von Olmütz in Mähren (Olomouc) abbrechen müssen. Im August 1758 ging Preußen unter großen Verlusten überlegen aus der Schlacht von Zorndorf hervor, um wenige Monate später bei Hochkirch zu unterliegen. Ob sich das Gemälde auf eine konkrete Episode des Siebenjährigen Krieges bezieht, mag Spekulation bleiben. Die reich staffierte, mit dem Schwarzen Adlerorden und roter Schärpe geschmückte Uniform über einem Brustharnisch sowie die Pose des Königs sprechen für ein zeitloses, an Porträts von Antoine Pesne orientiertes Bildnis des (zumeist) erfolgreichen Feldherren vor der Folie eines ganz Europa bedrängenden Kriegsereignisses.
2011 wurde das Bildnis aus Privatbesitz für das Potsdam Museum erworben und befindet sich nach seiner Erstpräsentation in der Ausstellung „Friedrich und Potsdam. Die Erfindung (s)einer Stadt“ in der Ständigen Ausstellung des Potsdam Museums.
Der Maler war ein Potsdamer Künstler, dessen Vorname und Lebensdaten bislang nicht bekannt sind. In seiner Baugeschichte der Stadt Potsdam (1789/90) nennt Heinrich Ludwig Manger allein einen Vergolder Friedrich Fischer.
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