Stark abgerollter kleiner Sphinx aus Keramik. Die Löwen-Vorderpfoten sind abgebrochen, vom weißen Überzug sind nur geringe Reste erhalten. Die Figur ist innen hohl, was auf eine Massenproduktion schließen lässt.
Solche „Fließbandware“ an Votivfiguren war im Alten Ägypten häufig zu finden. Überraschend ist jedoch der Fundort des kleinen Sphinx. 1920 wurde er von einem Schuljungen im Bereich des großen Gräberfelds nordwestlich von Ostro, Landkreis Bautzen, aufgelesen und an Pfarrer Zieschank, einem damals bekannten Privatsammler, übergeben. Die Belegungszeit des Gräberfelds von 2800–500 v. Chr., verbunden mit der Tatsache, dass direkt daran vorbei ein bis zum Mittelalter genutzter Altzug der via regia entlang führt, könnte zu Spekulationen verleiten. Allerdings kann die kleine Terrakotte auch jederzeit später in die Oberlausitz gekommen sein.
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