Prunkvoller Speisenbehälter für Opfergaben an eine buddhistische Staatsklostergemeinschaft im höfischen Bereich, 19.-20. Jhd. Mandalay, Birma, heute Myanmar.
Das vierteilige Objekt besteht aus einem von 4 Sphingen getragenen Gestell, dem zylindrischen Behälter mit profiliertem Sockel, dem zylindrischen Stülpdeckel mit flach konischem Dach sowie der einsteckbaren, mehrfach profilierten Spitze. Ringsum ist es mit Schlangen-Motiven ornamentiert, die dem birmanischen volkstümlichen Schlangenkult, Nat-Ritualen, entstammen, und mit Szenen aus Jatakas, Legenden aus der indo-buddhistischen Mythologie dekoriert.
Solche Behälter werden gewöhnlich aus Rattan-Spiralen aufgesetzt, mit
formbarem Pappmaché überzogen, so dass flache Reliefs gestaltet werden
können und mit Rotlack versiegelt. Der Blattgold-Überzug gehört zur
königlichen Opfergabe. Ranken- und Schlangenmotive sind mit glitzernden
Edelsteinen (Türkise, Lapislazuli) oder wie hier ersatzweise mit farbigem Glas
und Spiegelstückchen besetzt.
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