Zwei mit tastenden Linien umrissene Studien zu einer kindlich-androgynen Figur in Schrittstellung nach rechts, die die Arme parallel zur rechten Seite anhebt. Angedeutete kleine Schmetterlingsflügel an der linken der beiden Figuren erlauben es, beide Mädchenakte als Studien zur Figur der Psyche an Bettine von Arnims Goethe-Denkmal zu identifizieren, denen noch die Leier als Attribut fehlt. Erkennbar stehen bei den vorliegenden Studien Anatomie und Bewegungsmotiv im Vordergrund. Laut Maisak 2010, S. 167 handelt es sich um Durchzeichnungen nach derselben Vorlage. Bettines Bericht an Achim von Arnim, sie habe "der Psyche ein gut Theil von ihrem Hintern hinweg genommen und sie dadurch verschönert", ist auf das vorliegende Blatt bezogen worden, wodurch sich eine Datierung auf Januar 1823 ergibt (Maisak 2010, S. 167). Bettine von Arnims Beschäftigung mit einem Denkmal zu Ehren Goethes beginnt im Sommer 1822. In der Gestalt der zwischen den Knien des thronenden Goethe sitzenden Psyche stellte sie sich selbst dar (Holm 2006, S. 226-231; Bunzel 2009, S. 46ff.).