Wappenförmiges Rahmengestell aus Eisenstäben, rechts und links ein Wirbel, woran jeweils ein Zopf aus gefärbtem Rosshaar angehängt ist. Oben über einer Erhöung das Bergbausymbol Schlägel und Eisen. In der Kreuzung der Helme ist eine ehemals vernickelte Öse angebracht (evtl. eine Aufhängung für ein Glöckchen o.ä.) Unten am Rahmen eine runde Tülle zur Aufnahme einer Stange. Im Inneren des Wappenumrisses ist eine bemalte Eisenpaltte pendelnd angebracht. Die Platte ist beidseitig farbig gefasst.
Vorderseite: Auf schwarzem Grund in der Mitte das bekrönte Wappen der Provinz Westfalen (nach links springendes Pferd auf rotem Grund). Beschriftung mit goldener Farbe über dem Wappen "Freiw. Feuerwehr" links neben dem Wappen "Gegr.", rechts "1883.", darunter zweizeilig "Zeche Mansfeld / in Langendreer".
Rückseite: Auf weißem Untergrund die Feuerwehrattribute Helm, Axt, Leiter, Lanze und Seil. Oberhalb Beschriftung in roten Druckbuschstaben "Gott zur Ehr, ", unterhalb "dem / Nächsten / zur Wehr!"
Die genannte Beschriftung ist in Druckschrift ausgeführt. Die starke Craquelbildung legt teilweilse eine übermalte, gleichlautende Beschriftung in altdeutscher Schrift frei. Auch die Übermalung des Wappens ist erkennbar.
Am 28.09.1882 ereignete sich auf der Zeche Mansfeld, die erst wenige Jahre zuvor aus dem Verbund mehrerer Grubenfelder in Bochum Langendreer entstanden war, eine Schlagwetterexplosion, bei der mehrere Bergleute den Tod fanden. Im Folgejahr wurde die Freiwillige Feuerwehr der Zeche gegründet. Dies belegt eindrucksvoll der Text auf der Vorderseite der Standarte. Eindrucksvoll auch deswegen, weil in der Regel und im allgemeinen Verständnis eher schriftliche Quellen in Papierform als Faktenträger angenommen werden.
Eine Freiwillige Feuerwehr im Jahr 1883 auf der Zeche Mansfeld zu gründen, erscheint angesichts der Tatsache zahlreicher Schlagwetterexplosionen in der Zeit eines expandierenden Steinkohlenbergbaus sinnvoll und logisch. Derartige Grubenunglücke sind in den Folgejahren im Steinkohlenbergbau fast an de Tagesordnung und 1909 war auch die Zeche Mansfeld wieder betroffen, als unsachgemäß ausgeführte Schießarbeiten zur Entzündung schlagender Wetter führten. Allerdings ist die Zeit zwischen den beiden Unglücken geprägt durch eine enorme Entwicklung im Rettungswesen des Steinkohlenbergbaus.
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