Nachbildung der Goslarer Bergkanne. Silber, getrieben, gegossen, z. T. vergoldet. Mit Ornamentik reich verziert, Baldachinklappdeckel, als Henkel ein Drache. Am Sockel die Jahreszahl 1477. Verzierungen dunkel patiniert.
Das Original im Goslarer Rathaus wurde von einem unbekannten Goldschmied hergestellt. 1477 oder 1519
Die Goslarer Bergkanne zählt zu den herausragenden Schöpfungen bergbaulicher Kunst und Kultur: Sie dokumentiert die Suche der Bergstadt nach einflussreichen Investoren in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und ist sehr wahrscheinlich (zusammen mit zwei Bechern) ein Geschenk des Montanunternehmers Johannes Thurzo, der in Böhmen, der Slowakei und Ungarn umfangreichen Bergbau betrieb.
Die Kanne folgt dem spätgotischen Gefäßtypus einer Doppelscheuer. Der in zwei Buckelreihen aufgelöste Kannenkörper trägt zehn Engel mit einer Bergmusik, der Griff ist als Drache gebildet. Auf dem Deckel schwebt ein hoher Baldachin mit einem Reichsadler als Bekrönung, unter dem Baldachin reitet der Heilige Georg als Goslarer Schutzpatron über "seinen" Rammelsberg, der als Kupfererzstufe wiedergegeben ist und vor dem Bergleute arbeiten. Aus dem Goslarer Rammelsberg ist noch bis 1986 Erz gefördert worden.
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