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Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen Museale Sammlungen [030350471001]
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Herkunft/Rechte: Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen / Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen (CC BY-NC-SA)
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Notgeld der Provinz Westfalen 1923

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Beschreibung

Notgeld der Provinz Westfalen,1 Billionen Mark1, AV: Umschrift: "Minister vom Stein. Deutschlands Fuehrer in schwerer Zeit 1757-1831" und das Portrait Karl Freiherr vom Stein. RV: Umschrift: "Notgeld der Provinz Westfalen / 1923 / 1 Billion Mk." und als Motiv ein springendes Pferd; Messing, vergoldet.

Die Währung der jungen Weimarer Republik war durch die hohe Staatsverschuldung infolge des Ersten Weltkrieges und der Reparationszahlungen an die Siegermächte einer schleichenden Geldentwertung unterworfen. Diese Entwicklung führt schon im Jahre 1922 dazu, dass große Teile der Bevölkerung ihre Ausgaben wegen der schlechten wirtschaftliche Lage auf das Notwendigste konzentrieren mussten. Der vollständige finanzielle Zusammenbruch der deutschen Währung kam mit der Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen am 1. Januar 1923, als die deutschen Reparationszahlungen nicht mehr im gewünschten Umfang erfolgten. Die deutsche Reichsregierung rief zum passiven Widerstand der Ruhrbevölkerung auf, da ein militärischer Widerstand aussichtslos war. Sie musste die dortige Bevölkerung mit Sach- und Finanzmitteln in Milliardenhöhe unterstützen, während gleichzeitig die Steuererträge aus dem besetzten Ruhrgebiet wegfielen und die Kohlelieferungen ins unbesetzte Gebiet ausblieben, sodass die geringen Devisenreserven für Kohlekäufe aus dem Ausland aufgebracht werden mussten. Bereits im April 1923 konnte der Finanzbedarf des Reiches nur noch zu einem Siebtel durch Steuereinnahmen gedeckt werden; die fehlenden Beträge wurden durch die Notenpresse aufgebracht. Der Wert der Mark sank dadurch ins Bodenlose. Hatte das Verhältnis der Mark zum Dollar im Dezember 1922 nach bei 8000 zu 1 gelegen, so stieg dieser Anfang August 1923 auf 1 Millionen Mark zu einem Dollar an. Während 1922 der 1000-Markschein die höchste Geldnote war, so druckte die Reichsbank auf dem Höhepunkt der Inflation 1923 einen Geldschein von 100 Billionen Mark. So überwies der Allgemeine Knappschaftsverein zu Bochum am 3. Oktober 1923 an den Verein zur Bekämpfung der Volkskrankheiten als Träger des Hygiene-Instituts in Gelsenkirchen einen Geldbetrag von 22.915.000.000 Mark zur Fortführung der Einrichtung. Die Reichsbank lieferte in Güterwagen die Geldscheinpakete an, dennoch reichten diese kaum aus, um den riesigen Geldbedarf decken zu können. Viele Städte, Kreise, Landkreise und Provinzen gaben zusätzlich weiteres Notgeld heraus, eine Praxis, deren Beginn - zunächst mit ganz geringen Werten - bereits im Jahr 1921 lag, wie das Notgeld des Landkreises Bochum zeigt. Am 1. November 1923 schrieb der "Bochumer Anzeiger" jedoch: Allgemach wird die Notgeldplage zur Qual. Das Industriegebiet ist überschwemmt mit hunderterlei Notgeld von Städten, Kreisen, industriellen Werken. Unter hundert Millionen ist heute doch Schrott. Die Bevölkerung, insbesondere im Ruhrgebiet, konnte sich für das wertlose Inflationsgeld kaum noch etwas kaufen und kämpfte täglich um das Notwendigste. Diese Notlage der deutschen Bevölkerung fand z. B. ihren Ausdruck in den Medaillen "Des Deutschen Volkes Leidensweg" von 1923, auf deren Rückseite Lebensmittelpreise vom 15. November 1923 angeben sind. Die "Hyperinflation" endete mit der Einführung der Rentenmark am 15. November 1923.

Material/Technik

Messing, vergoldet *

Maße

Höhe
4,7 mm
Durchmesser
60 mm
Gewicht
90 g
Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Objekt aus: Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – gegründet 1930 – ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Erforscht, vermittelt und bewahrt...

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