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Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen Museale Sammlungen [030000827001]
https://www.montandok.de/bild_start.fau?prj=montandok&dm=Montanhistorisches+Dokumentationszentrum&zeig=55072&rpos=1 (Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum / Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum (CC BY-NC-SA)
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Jardiniere für Hugo Kunitz zum 25-jährigen Dienstjubiläum auf der Oberschlesischen Blei-Zinkerzgrube (Blei-)Scharley

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Beschreibung

Die Kunitz-Schale besteht aus einer in 800-er Silber hergestellten Fassung und einer Einsatzschale aus geschliffenem Kristall.

Die ovale, getriebene und gepresste Silberfassung ruht auf vier mit Voluten und vegetabilischen Elementen versehenen, dreieckigen Füßen, auf denen ein profilierter Reifen aufliegt, über dem sich der breite, nach außen sich vorwölbende Körper der Fassung entwickelt. Diese Körperzone ist mit einem konsequent durchgeführten Wechsel sich vorwölbender und sich muschelartig einziehender, zungenartiger Einzelelemente gegliedert, wobei die sich vorwölbenden Teile - glatt und poliert - optisch hervortreten, während die sich einziehenden Elemente mit an Arabesken und Grotesken erinnernde Schmuckteilen verziert sind. Während die Zierelemente poliert sind und damit hell leuchten, ist der muschelartige Hintergrund unpoliert und dunkel belassen worden, so dass durch den Wechsel von hellen und dunklen Partien diese Zone überaus lebhaft gestaltet wird.

Über dieser Zone liegt eine hell polierte Schmiege, in welche man ein sich überschlagendes, die gesamte Fassung umlaufendes Wellenband eingetragen hat. In diesem Wellenband sind in alphabetischer Reihenfolge die Namenszüge der Stifter der Jardinière eingetragen. Die Silberfassung schließt mit einem leicht vortretenden Profil ab, das auf seiner Oberfläche einen Blattfries vor dunkel belassenem Grund zeigt.

An den Längsenden der Fassung erblickt man jeweils einen phantasievoll gestalteten Griffhenkel, der unten über dem beschriebenen Fuß in einer Volute ansetzt, sich im Zuge seiner Aufwärtsbewegung an Volumen erweitert, mit einem Löwenhaupt und einem Knauf versehen ist und in einem allegorischen Schuppenschwanz endet. Vom oberen Rand der Fassung geht ein durch Ringe unterteilter, ebenfalls geschuppter Reif aus, der sich mit dem Henkel zu einem Kulminationspunkt verbindet: Der Punkt des Zusammentreffens beider Ringe ist durch Zackenblätter zusätzlich betont.

Der Kristalleinsatz weist im Bodenteil einen Sternschliff und in der unteren Wandungszone einen Mattschliff mit eingelassenen Ovalschnitten auf. Der obere, aus der Silberfassung herausragende Teil der Kristallschale zeigt eine Folge blattähnlicher Einzelteile, die voneinander durch senkrechte Schnitte getrennt sind. Die einzelnen, sich nach außen wölbenden "Blattformen" enden in gerundeten Segmenten.

Von besonderem Interesse sind die beiden Attachen auf den Längsseiten der Fassung, die aus mehreren aneinandergesetzten Schwüngen bestehen. Zwei in Bergmannstracht gekleidete Knappen (mit Schachthut, Schweißtuch, Jacke, Tscherpertasche, Leder, Kniehose und -bügeln, Strümpfen und Schuhen) halten in der einen Hand leider verlorene Schlägel, in der anderen je eine sich vorwölbende, mit Lorbeerblättern gerahmte Inschriftenkartusche.

Beschriftung/Aufschrift

Im Wellenband in alphabetischer Reihenfolge die Namen der Stifter: "Ansorge", "Dorff", "Duda", "Feigs", "Grieger", "Haase", "Heinzel", "Koschmieder", "Lamprecht", "May", "Marder", "Przewieslik", "A. und J. Powollik", "Richter", "Röder", "Reichenau", "Schliwa", "J. und W. Schoen", "Scholz", "Schmiedicke", "Schneider", "von Schweinichen", "Secula", "Stein", "Strasshausen", "Triebs", "Waniek", "Zoeller"

Auf der einen Inschriftenkartusche erkennt man die Jahreszahlen 1863 und 1888 im Strahlen- bzw. Ehrenkranz, das Bergbauemblem Schlägel und Eisen sowie den Gruß "Glück auf!" Die andere Kartusche trägt die Worte: "Ihrem / hochverehrten / Vorgesetzten / Herrn Bergwerks-Director / Kunitz / die Beamten / des Erzreviers 7 der Bergwerks-/ Gesellschaft / Georg von Giesches Erben".

Die Silberschale weist das Markenzeichen der renommierten, 1829 gegründeten Bremer Silberwarenfabrik Koch und Bergfeld in Gestalt eines Kelches, die Modellnummer N 14360 sowie das Reichssilberzeichen (Krone und Halbmond) und das für den Silbergehalt (800) auf.

Die Silberschale ist von der Breslauer Juwelierfirma "Gebr. Sommé" im Auftrag der Bergwerksgesellschaft Georg von Giesche`s Erben bei der Bremer Firma bestellt worden. Ihr Stempel ("Gebr. Sommé") ist neben denen der Bremer Silberschmiede Koch & Bergfeld zu finden.

Material/Technik

Silber, Kristallglas * getrieben, gegossen

Maße

Länge
530 mm
Breite
280 mm
Höhe
180 mm
Karte
Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Objekt aus: Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – gegründet 1930 – ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Erforscht, vermittelt und bewahrt...

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