In einem kargen Innenraum arbeiten vier Frauen und ein Mann vor ihren Staffeleien. Vielleicht handelt es sich bei dem dargestellten Mann um ihren späteren Ehemann Georg Khoury (1897-1967), wenn man die dunklen Haare und sein auch durch andere Darstellungen dokumentiertes Auftreten mit Krawatte und Anzug so interpretieren darf. Im Hintergrund vor einem dreiteiligen Fenster die Silhouetten von drei weiteren Personen. Unter der Maloberfläche der flüchtigen Malerei ist schemenhaft ein Porträt sichtbar. Auch auf der Rückseite findet sich eine Studie, hier eines nackten jungen Mannes als Brustbild. Die Verwendung der Malpappe gleich für drei Motive deutet auf einen Mangel an Malmaterial oder Geld es zu erwerben. Das wiederum deutet auf die schwierige Situation der Nachkriegsjahre nach dem Ersten Weltkrieg. Elisabeth Wolf hatte im Ersten
Weltkrieg zunächst im Städtischen Krankenhaus als Krankenschwester gearbeitet, dann 1917 als Oberschwester des Deutschen Roten Kreuzes in Italien, 1918 in Frankreich. Wohl ab 1922 nahm sie erneut Kunstunterricht an der Webschule und arbeitete dort als Zeichenlehrerin. Hier lernte sie ihren späteren Lebensgefährten George Khoury kennen.
Aus dem Nachlass Wolf/Khoury 1968 an das Museum gelangt.
Unbezeichnet. Auf der Rückseite eine Studie eines männlichen Aktes als Brustbild, mit Inventarnummernvermerken des Museums.
Literatur: Elisabeth Wolf (1873-1964). Ausstellung aus Anlass ihres 120. Geburtstages. Bearb. von Beate Schneider [Gohrenz]. Cottbus 1993, Kat.-Nr. 33 (Abb. S. 32).
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