Athena, Göttin der Weisheit und Schutzpatronin der großen Polis Athen, hat auch auf den Münzen der griechischen Kolonien Unteritaliens, der sogenannten Magna Graecia, ihren Platz, obwohl Athen selbst keine große Rolle bei den auswärtigen Stadtgründungen spielte. Das von Phokaiern aus Kleinasien besiedelte Elea, das spätere römische Velia, übernahm das Motiv der Athena mit dem auffällig verzierten, attischen Helm um 440 v. Chr. von der griechischen Kolonie Thurioi, doch erlaubten sich die teilweise namentlich bekannten Stempelschneider eigene Varianten, wie zum Beispiel Kleudoros, welcher der Göttin einen phrygischen Helm mit einer Sphinx verlieh. Die Rückseite der silbernen Statere im Wert von zwei Drachmen zeigt den schon von früheren Prägungen Eleas bekannten Löwen schreitend oder beim Verzehr seiner Beute. Besonders kunstvoll erscheinen hier die Stücke mit der Signatur IE, die den Sprung des angreifenden Löwen auf einen Hirschen zeigen.
(Sonja Kitzberger)
Vorderseite: Kopf der Athena mit einem attischen Helm und Greif als Helmzier nach links. Rechts IE.
Rückseite: Löwe springt nach links auf einen Hirschen.
Zweimal gelocht.
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