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Museum Naturalienkabinett Waldenburg Stadt- und Fürstengeschichtliche Sammlung Ethnografica [NAT 1826]
Mörser (Museum - Naturalienkabinett Waldenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum - Naturalienkabinett Waldenburg / Barbara Proschak (CC BY-NC-SA)
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Mörser und Schale

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Beschreibung

Belegt im Museumsinventar von November 1945 im Raum 1 des Historischen Naturalienkabinetts als „1 ägyptischer Mörser mit Schale“. Das Exponat besteht aus zwei Teilen: einem helleren, leicht vertieftem „Untersatz“ und einem aus dunklerem Gestein gearbeiteten, konischen Gefäß, welches eine tiefe Aussparung im Inneren aufweist. Beide Materialien erinnern an häufig in Ägypten bearbeiteten Basalt und/ oder an schwarzen Granit. Eine genaue Materialangabe liegt nicht vor. Das konische Gefäß weist seitlich jeweils ein stark erhaben gearbeitetes Relief auf. Beide erinnern sehr an das im Antiken Ägypten gut belegte Gesicht der Hathor. Diese Göttin, bereits in den Pyramidentexten des Alten Reiches schriftlich auftauchend, hat ihr Hauptkultgebiet in Oberägypten (v.a. Gebiet Dendera bis Edfu). Sie manifestiert sich in Kuhgestalt, selten auch als Schlange oder Löwin, wobei die Erscheinungsformen jeweils Kontext abhängig sind. Die vorliegende Darstellung suggeriert v.a. ab der 18. Dynastie gut überlieferte Hathor Kapitelle, wo die Göttin als weibliches Gesicht mit Kuhohren und der klassischen Hathorperücke auftaucht. Dabei trägt sie entsprechende Gesichtszüge, je nach lokaler Tradition (Nubien – negroid/ Theben – ägyptisch etc.). Auch hier erscheinen beide Gesichter physiognomisch different: eines eher „ägyptisch“, eines eher "negroid" (?). Prinzipiell könnte es sich um ein antikes Kultgefäß (Aufbewahrung bzw. Vorbereitung Räucherwerk?) der Spätzeit handeln, welches später eine Sekundärnutzung erfuhr. Eine Materialanalyse könnte zu weiteren Aufschluss führen. Eine seriöse Datierung des Stückes muss offenbleiben. Die künstlerische Qualität mutet eher niedrig an, was die Zuordnung des Gefäßes zur Elite fraglich macht, jedoch nicht ohne Beispiel wäre.

Die Schale scheint ursprünglich nicht zum konischen Gefäß zu gehören. Der Rand des Exponates läuft an zwei Stellen in schlicht gearbeitete, löwenartige Köpfen aus. Beide Köpfe können zugleich als „Henkel“ zum Aufnehmen des Gefäßes dienen. Die Löwenköpfe verweisen auf einen anderen Kontext als den des „Hathor-Gefäßes“. Auch hier wäre eine Sekundärnutzung denkbar, sollte es sich um ein antikes Stück handeln. Es könnte ebenfalls im Zusammenhang mit Kultgerätschaften stehen.

Anfang des 20. Jh. unternahmen Mitglieder des Fürstenhauses Schönburg-Waldenburg mehrere Ägyptenreisen und der Fürst selbst auch eine Reise den Nil entlang in den Sudan. Vermutlich wurden der Mörser und die Schale von einer dieser Reisen mitgebracht.

Material/Technik

Stein, behauen

Maße

Mörser-Höhe: 42 cm, Schalenhöhe: 13 cm

Museum Naturalienkabinett Waldenburg

Objekt aus: Museum Naturalienkabinett Waldenburg

Das Naturalienkabinett Waldenburg wurde im Jahre 1840 von Otto Viktor I., Fürst von Schönburg-Waldenburg (1785-1859) gegründet. Es ist eines der...

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