Deutz-V8 (F8L413), 210 PS, 11.300 ccm, 1968 – 1995
Dieser luftgekühlte direkteinspritzende Dieselmotor mit 90° V-Winkel wurde ab 1968 in Ulm produziert. Durch die Kühlung mit einem thermostatgeregelten, ölhydraulisch angetriebenen Lüfter waren die Motoren auch in Gegenden mit starkem Frost beliebt. So wurden 1974 rund 9500 Magirus-Deutz nach Sibirien zur Erschließung von Ölfeldern und zum Bau der Baikal-Amur-Magistrale geliefert. Den Motor gab es auch mit sechs, zehn und zwölf Zylindern. Er wurde bis 1995 in Slowenien in Lizenz gebaut.
Deutz war neben VW und Porsche der größte Protagonist der Luftkühlung und der einzige Nutzfahrzeughersteller, der dieser Technik die Treue hielt. Die charakteristischen Magirus-Deutz-Rundhauber waren aus Platzgründen nur durch den Verzicht auf einen Wasserkühler möglich.
Neben der Kältefestigkeit war auch das geringere Gewicht von Vorteil. Die Nachteile waren der größere Lärm, der höhere Verbrauch durch den Antrieb des Gebläses sowie schlechte Abgaswerte wegen höherer Verbrennungstemperaturen.
Auch wenn Deutz heute vor allem mit Dieselmotoren in Verbindung gebracht wird: Gegründet wurde die Firma 1864 von niemand anderem als Nikolaus August Otto. 1936 übernahm sie Magirus. Zeitweise war Magirus-Deutz der zweitgrößte deutsche Nutzfahrzeughersteller nach Mercedes Benz. Besonders dominant war der Hersteller bei Baustellenfahrzeugen und bei der Feuerwehr. 1974 ging die Marke in Iveco auf und verschwand schrittweise vom Markt.
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