Seifenschale Waschkaue Grube Ilse, Marga. Blech, Schmiededraht, bemalt, Gebrauchsspuren. Die Schale wurde an Ketten in der Waschkaue hochgezogen bzw. abgelassen. Die Haken dienten zur Aufhängung für saubere bzw. schmutzige Kleidung (Jeder Bergmann hatte zwei Seifenschalen). Gleichwohl die Werksiedlung Marga durchaus einen Wohnfortschritt bedeutete, wuschen sich die Bergleute nicht zu Hause, sondern in der Waschkaue. Es gab auch einen Familienwaschtag am Samstag. Die Übergänge zwischen Wohnen und Arbeiten waren fließend.
Leihgabe Literatur-Zentrum „Ich Schreibe!“, Marga
Arbeitstext zur Werksiedlung Marga (Sonderaustellung ab Mai 2021):
Marga - Bergarbeiter-Kolonie in Brieske
Architekt: Georg Heinsius von Meyenburg, 1907
Denkmalschutz seit 1985
Marga ist das lateinische Wort für Perle. Tatsächlich ist die gleichnamige Bergarbeitersiedlung, die vor 1990 unter Denkmalschutz gestellt wurde, ein architektonisches Kleinod. In der im späten Kaiserreich geplanten Gartenstadt boten 72 vielfältige Wohnhäuser Platz für die Beschäftigen der Ilse Bergbau AG. Als ringförmige Insel liegt die Siedlung im Umland des Bergbaugebietes der Niederlausitz. Auf diesem Eiland „Marga“ schuf der Dresdner (?) Architekt Heinsius von Meyenburg verschiedene Haus-Individuen und verzichtete bei deren Anordnung auf strenge Baufluchten. Neben den Wohnhäusern finden sich in „Marga“ eine Kirche, die Post, ein Ladengeschäft/Kaufhaus, eine Schule ein Gasthaus sowie Remisen und Ställe, was die Autarkie der Werksiedlung begründet.
Die Siedlung verfiel seit den 1960er Jahren zusehends. In der Zeit der Transformation ab 1990 misslang zunächst eine Privatisierung. Dem neuen Eigentümer „Treuhand Liegenschafts GmbH“ (TLG) gelang mit Unterstützung des Ministeriums für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Brandenburg, von 1998 bis 2000 unter Leitung des Architekturbüros gibbins european architects eine vorbildliche Sanierung. Die Mieten wurden gedeckelt.
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