Bei diesem Exponat handelt es sich um eine Schüssel auf zwei Fußpaaren, die wohl als Totenwaschschüssel benutzt wurde. Die achteckige Schüssel steht schräg und ist an ihrer Außenseite rot lackiert. Das hintere Fußpaar ist mit einem Davidstern versehen.
Die Herkunft der Schüssel ist unbekannt. Nach dem Krieg pickten jedoch über 40 Jahre lang Hühner in einem Berliner Schrebergarten aus der Schüssel, bevor der Trägerverein des Museums das Exponat ankaufte.
Eine Totenwaschschüssel wird bei der Totenwaschung benutzt, die die Chewra Kadischa, die Beerdigungsbruderschaft durchführt. Neben vielen anderen rituellen Waschungen im Leben eines Juden ist die sogenannte Tahara, die Totenwaschung, die Waschung vor dem Begräbnis eines Juden. Damit soll ein letztes Mal die rituelle Reinheit hergestellt werden. Nur durch sie ist eine Begegnung mit dem Göttlichen möglich.
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