Die Puffjacke gehört zur Paradeuniform für Beamte und Offizianten des Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienvereins zu Zwickau und ist auf das Maß des Trägers geschnitten. Auf beiden Seiten des Kragens befinden sich als Rangabzeichen liegende Eichenlaubblätter, über denen mittig oben die Bergmannsinsignien - Schlägel und Eisen angebracht sind. Letztere finden sich auch auf den Knöpfen der Uniformjacke. Die Patten an den Ärmeln sind in der Werksfarbe des Erzgebirgischen Steinkohlenaktienvereins - smalteblau - gehalten. Die Puffjacke wurde vermutlich um 1870 in Freiberg (Sachs.) hergestellt.
Basierend auf den Dienst- und Paradeuniformen des Staatsbergbaues im Königreich Sachsen, insbesondere jenen nach dem 1842 erlassenen „Reglement für die Dienstkleidung der bei dem Berg- und Hütten-Wesen im Königreiche Sachsen angestellten Bergwerks-, Staats- und Gewerkschaftlichen Diener“, führten auch die privat betriebenen Steinkohlenwerke in Westsachsen zumindest Paradeuniformen für ihre stetig zunehmenden Belegschaften ein.
Als erstes Unternehmen im Zwickauer und im Lugau-Oelsnitzer Revier erließ der 1840 gegründete Erzgebirgische Steinkohlen-Aktienverein im Jahre 1854 seine „Einkleidungs- und Paradedienstordnung“. Die Paradeuniformen wurden sich nicht nur mit Bergfesten, Taufen oder Begräbnissen getragen. Auch wichtige betriebliche Anlässe, wie Besuche hoher Personen (Könige von Sachsen) verbanden sich mit ihnen.
Die Puffjacke gehört zu einem Konvolut an Uniformstücken und Effekten, die bei der Beräumung und weitgehenden Vernichtung der diesbezüglichen Bestände des Nachfolgebetriebs, VEB Steinkohlenkokereien August-Bebel, in Zwickau in den 1980er Jahren sichergestellt wurden. Sie gelangten 2018 in den Bestand des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge.