Der Schachthut war Teil der Paradeuniform für Arbeiter des Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienvereins zu Zwickau. An der linken Seite der Kopfbedeckung befindet sich die Sächsische Nationalkokarde in der Farbfolge von außen Weiß-Grün-Weiß-Grün-Weiß. Vorne ist als Teil der sogenannten Hauptinsignien der Uniform ein Hutschild in Form des Monogrammes EV, der Anfangsbuchstaben des Werksnamens, angebracht. Der Schachthut wurde vermutlich in Freiberg (Sachs.) in der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert hergestellt.
Basierend auf den Dienst- und Paradeuniformen des Staatsbergbaues im Königreich Sachsen, insbesondere jenen nach dem 1842 erlassenen „Reglement für die Dienstkleidung der bei dem Berg- und Hütten-Wesen im Königreiche Sachsen angestellten Bergwerks-, Staats- und Gewerkschaftlichen Diener“, führten auch die privat betriebenen Steinkohlenwerke in Westsachsen zumindest Paradeuniformen für ihre stetig zunehmenden Belegschaften ein.
Als erstes Unternehmen im Zwickauer und im Lugau-Oelsnitzer Revier erließ der 1840 gegründete Erzgebirgische Steinkohlen-Aktienverein im Jahre 1854 seine „Einkleidungs- und Paradedienstordnung“. Die Paradeuniformen wurden sich nicht nur mit Bergfesten, Taufen oder Begräbnissen getragen. Auch wichtige betriebliche Anlässe, wie Besuche hoher Personen (Könige von Sachsen) verbanden sich mit ihnen.
Der Schachthut gehört zu einem Konvolut an Uniformstücken und Effekten, die bei der Beräumung und weitgehenden Vernichtung der diesbezüglichen Bestände des Nachfolgebetriebs, VEB Steinkohlenkokereien August-Bebel, in Zwickau in den 1980er Jahren sichergestellt wurden. Sie gelangten 2018 in den Bestand des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge.