Bei diesem gebuckelten, vierhenkligen Topf mit dem dichten Golddekor aus stilisierten Blattmustern handelt es sich um eine typische spanische Keramik aus dem 16./17. Jahrhundert. Die auffallende Gefäßform mit seiner vielfach gebuckelten Wandung geht auf das Vorbild gehämmerter und getriebener Metallgefäße zurück. Zumindest schlichtere Töpfe wurden an ihren Henkeln aufgehängt, um Lebensmittelvorräte sicher lagern und vor Schädlingen schützen zu können. Dieser Majolikatopf war jedoch aufgrund seiner aufwändigen Bemalung und der Lüsterglasur wahrscheinlich nie zum Gebrauch bestimmt – es handelt sich hierbei um reines Luxusgut. Als Lüsterglasuren werden stark glänzende Glasurüberzüge aus Metalloxiden bezeichnet.
Ankauf Harding Ltd. London, 1914
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