museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de

Aktives Museum Südwestfalen

Über das Museum

Das Aktive Museum Südwestfalen in Siegen befindet sich in einem 1940 erbauten Luftschutzbunker, der auf den Grundmauern der am 10. November 1938 mutwillig niedergebrannten Synagoge errichtet wurde. Seit ihrer Einweihung am 22. Juli 1904 diente sie den Jüdinnen und Juden im Siegerland über drei Jahrzehnte bis zu ihrer Zerstörung als Ort der Zusammenkunft und des Gottesdienstes.
Die Idee zur der Errichtung des Aktiven Museums Südwestfalen (AMS) entstand anlässlich der Gedenkveranstaltung am 9. November 1991, durchgeführt von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Bei der Gedenkveranstaltung 1991 waren im Bunker am Obergraben in drei Zellen Fotos, Dokumente und Gegenstände ausgestellt, die an die ehemaligen Mitglieder der Synagogengemeinde erinnern sollten. Bis zur Realisierung der Idee eines eigenen Gedenkortes dauerte es aber noch einige Jahre. Der Förderkreis Aktives Museum Südwestfalen konstituierte sich am 30. Januar 1993. Das bürgerschaftliche Engagements und die Hartnäckigkeit der Protagonist:innen führten dann am 10. November 1996 zur Eröffnung des Aktiven Museums mit der Ausstellung „Von den Juden im Siegerland“ in einem Teil der unteren Bunkeretage.
Erfolgreiche politische Bildungsarbeit des Fördervereins und Akzeptanz der Einrichtung durch die Bürgerschaft ließen den Wunsch aufkommen, nicht nur an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Ziel war, an einem historischen Ort in der Stadt aller NS-Opfer zu gedenken. Um dies zu realisieren, wurde an den Kreis Siegen-Wittgenstein die Bitte herangetragen, die gesamte untere Etage, d.h. eine Fläche von 200 qm, zur Verfügung zu stellen. Nach positivem Bescheid des Kreises, die gesamte untere Etage dem Aktiven Museum zu überlassen, konnte am 27. Januar 2001 die um weitere Opfergruppen ergänzte Dokumentation der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Dauerausstellung firmiert seitdem unter dem Titel „Widerstand und Verfolgung im Kreis Siegen-Wittgenstein“.
Zurzeit befindet sich das Aktive Museum Südwestfalen in einem umfangreichen Umbau- und Erneuerungsprozess. In diesem Rahmen entsteht eine neue Dauerausstellung. Vor dem Hintergrund der wechselseitigen Geschichte des Ortes erzählt sie von Menschen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein in der Zeit des Nationalsozialismus. Von jenen, die diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden, aber auch von Bürgerinnen und Bürgern, die diese Verfolgung möglich machten. In der Ausstellung, vielfältigen Führungen und Workshops werden dabei in einem umspannenden Bogen auch aktuelle, gesellschaftliche Fragen diskutiert: Welche Werte machen unsere Gesellschaft aus und wie wollen wir zusammenleben? Neben einer erweiterten Ausstellungsfläche, die auch einen Bereich für Wechselausstellungen enthält, bietet ein Seminarraum die Aussicht, eine vertiefende Vermittlung der regionalen Zeitgeschichte für Schulklassen und andere Gruppen anzubieten.

[Stand der Information: ]