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Filmmuseum "Kinder von Golzow"

Über das Museum

"Kinder von Golzow" - dieses Dokumentarfilmwerk über das Leben und die Entwicklung von Kindern begann 1961 mit der Einschulung in die neue, zehnklassige Zentralschule in Golzow (Oderbruch). Wenige Tage zuvor wurde in Berlin die Mauer errichtet.
Die Kamera verfolgt Schulzeit, die berufliche und familiäre Entwicklung der Protagonisten. So erhält der Zuschauer unverfälschte Einblicke in den Alltag in der DDR, erlebt die Wende mit den Golzowern, ihre Sehnsüchte, Ängste und wie sie in der neuen Gesellschaftsordnung nach neuen Wegen suchen.
Ca. 45 Jahre Leben wurden auf ca. 400 Kilometern 35mm-Filmstreifen festgehalten, das Drehbuch vom Leben geschrieben. Erster Drehtag: 28. August 1961. Letzter Drehtag: 13. Oktober 2005. Entstanden sind 19 Filme mit 18 Einzelporträts und einer Laufzeit von 42,5 Stunden.
Regisseur ist Winfried Junge, der 1961 mit dieser Dokumentation sein Debüt gab. Ihm zur Seite steht seit 1992 zur Co-Regie seine Frau Barbara Junge (beide Mitglied der Akademie der Künste). Die Idee zu dieser Dokumentation kam ursprünglich vom Regisseur Karl Gass. Winfried und Barbara Junge haben aus diesem Filmprojekt eines der wichtigsten der Filmgeschichte gemacht.

Einweihung der ständigen Ausstellung "Kinder von Golzow" war im Jahr 2000. Im Juli 2008 wurde diese in neuen Räumen zum Museum erweitert und 2014 neu konzipiert.
Zu sehen sind Fotos, Dokumente, Briefe, filmtechnische Geräte und vieles mehr.
Mit Mobiliar und Technik aus dem Johannisthaler Studio der Regisseure entstand ein fast originalgetreuer Schneideraum in Golzow, in dem gearbeitet werden kann und soll. Denn in Golzow lagern mehrere Hundert Rollen mit unveröffentlichtem Material, das gesichtet und für die Chronik aufgearbeitet werden kann. Zahlreiche Leihgaben, z.B. aus dem Filmmuseum Potsdam, ergänzen die Ausstellung.Wer genug Zeit mitbringt, kann sich einen oder mehrere Filme der Dokumentation im kleinen Kino ansehen. Die Filmlängen reichen von 13 bis zu 369 Minuten.
In Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität entstand 2018 ein neuer Ausstellungsteil: "Moderne Leben - Alltag im Oderbruch zwischen dem 20. und 21. Jahrhundert". Traktoristin, Kollektivierung, LPG, EU-Agraranpassungsgesetz, ökologische Landwirtschaft, Zuckerrübenkampagne, Grenzen - das sind einige Stichworte aus den studentischen Arbeiten.

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