Götterfiguren zu sammeln, entsprach selbstverständlich am konkretesten Friedrich Culemanns Wunsch, seine Mitmenschen über fremde Religionen zu informieren. Aus diesem Grund verdankt das Museum August Kestner auch der Sammlung Culemann seine unbestritten schönste Götterbronze: Ptah, Schöpfergott und Herr von Memphis, der altehrwürdigen Hauptstadt Ägyptens. Unter den Bronzestatuetten von ägyptischen Gottheiten, die heutzutage zu zig-tausenden in den ägyptischen Sammlungen der Welt aufbewahrt werden, ist die Darstellung des Ptah die mit am häufigsten zu findende. Das liegt im Wesentlichen daran, dass er beinahe immer in ganz kompakter, mumienförmiger Gestalt dargestellt wird, die dementsprechend keine leicht abbrechbaren Arme und Beine aufweist. Aus der Mumienumhüllung stecken nur die auf der Brust zu sehenden Hände des Gottes, die jenen langen Szepter halten, dessen Wiedergabe in der Hieroglyphenschrift „Macht“ zu lesen ist. Die große Besonderheit des Culemannschen Ptah ist, dass die Statuette aus verschiedenen Typen von Bronze gefertigt wurde. Kappe und Halskragen des Gottes bestehen aus dunklerer, beinahe schwarzer Bronze, während der Rest der Statuette aus rötlicher Bronze gefertigt ist. (CEL)
Ehem. Sammlung Friedrich Culemann, Hannover
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