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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst [7729]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=866375&resolution=superImageResolution#4847921 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Antje Voigt (CC BY-NC-SA)
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Kreuzschlepper aus Herlazhofen

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Beschreibung

Auf polygonaler, vorn spitz zulaufender Plin the steht Christus in einfachem, ungegürteten Gewand und mit mächtiger Dornenkrone, die Knie unter der Last des ehemals auf der rechten Schulter ruhenden Kreuzes gebeugt. Anhand der originalen Einkerbung auf der Rückseite lässt sich rekonstruieren, dass der Längsbalken des verlorenen Kreuzes diagonal auf der Schulter lag. Die nach vorn gestreckte Rechte (Ergänzung) hielt das Ende des Querbalkens; die ursprüngliche Position ist unsicher. Die linke Hand greift in das Gewand und zieht dieses über den somit sichtbar werdenden linken Fuß empor. Dabei handelt es sich nicht nur um eine instinktive Handlung zur Erleichterung des Vorwärtsschreitens, sondern mehr noch um ein verkrampftes Zupacken, in dem sich physischer und seelischer Schmerz des Erlösers zu bündeln scheinen. Sein Haupt ist gesenkt, der Last des Kreuzes folgend, und frontal auf den Betrachter ausgerichtet. Unter der gleichfalls lastenden Dornenkrone, die an ein mächtiges Tau erinnert, zeigt sich ein ausdrucksstarkes bärtiges Antlitz mit geöffnetem Mund mit sichtbaren Zahnreihen, stark hervorgehobenen, zusammengezogenen Augenbrauen und etwas aus den Höhlen tretenden Augäpfeln; besonders markant zeichnen sich die Wangenknochen ab. Das lange Haar fällt in Strähnen auf die Schultern und nach hinten, die Hals- und Schlüsselbeinpartie liegt frei. Dem expressiven Gesicht entspricht eine sehr lebendige Faltenlandschaft des schweren Stoffs, der an den Unterarmen gebauscht ist und ansonsten auf die sich anbahnende oder augenblickliche Bewegung des Körpers, besonders auf den Griff der linken Hand reagiert. Die Last des Kreuzes und das Momenthafte des Innehaltens Christi auf dem Weg nach Golgatha sollen verdeutlicht werden. Von einer Aufstellung vor einer Wand im Innenraum einer Kirche ist auszugehen.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen und im Alpenraum 1380 bis 1440. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2019)

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 131 x 69 x 37 cm

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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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