Gitterguss. Ein Stern mit acht flammenförmigen Strahlen ist von einem runden Rahmen umgeben, der aus zwei konzentrischen Wülsten mit Z-förmiger Drehung gebildet wird. Das Zentrum des Sterns besteht aus einem runden Buckel, der durch einen konzentrischen Kreis aus kleinen und einen solchen aus größere Buckeln gebildet wird. An der planen Rückseite befinden sich radiärsymmetrisch angeordnet vier mitgegossene rechteckige Laschen mit trapezförmigem Profilquerschnitt. Zwei davon sind abgebrochen. Sie dienten möglicherweise zur Befestigung einer Rückwand. Das gesamte Stück ist in einer zweischaligen Form gegossen worden. Vgl.: Die nächste Parallele zu diesem Berliner Zeichen bildet ein Exemplar ausAmsterdam, das in die ersteHälfte des 15. Jahrhunderts datiert wird (HP I, Nr. 915, S. 302). Die Grundform des Sternes entspricht Bodenfunden aus derThemse in London, die nach heraldischen Parallelen stilisierter Sonnen in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts datiert werden können (MITCHINER 1986, Nr. 733–736, S. 207). Sterne mit sechs flammenden Zacken in ähnlicher Ausführung umgeben dieDarstellungen des Thomas Backet von Canterbury. Eine Datierung dieser Pilgerzeichen kann in den Zeitraum vom letzten Drittel des 13. bis zur ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erfolgen (SPENCER 1998,Nr. 96– 97, S. 111). Das gleiche Sternmotiv begegnet uns bei einer Textil- oder Gürtelapplikationen aus Höxter, die nach archäologischemKontext wahrscheinlich in dieMitte des 15. Jahrhunderts datiert werden kann. HK
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