Die Schneekoppe (tschechisch: Sněžka, polnisch: Śnieżka, gebirgsschlesisch: Schniekuppe, auch Riesenkoppe oder nur Koppe genannt) ist mit 1603 m die höchste Erhebung des Riesengebirges. Zugleich ist sie der höchste Berg der Sudeten, der Mitteleuropäischen Mittelgebirgsschwelle und Tschechiens.
Über den Gipfel verläuft heute die Staatsgrenze zwischen Polen und Tschechien. Die ersten nachweisbaren Gipfelbesteigungen wurden in der Mitte des 15. Jahrhunderts durchgeführt. 1456 erklomm ein venezianischer Kaufmann auf der Suche nach Edelsteinen den Gipfel. Die barocke Laurentiuskapelle rechts im Bild wurde 1668–1681 von den Grafen Schaffgotsch auf dem Gipfel errichtet. Fünfmal im Jahr hielten dort die Mönche aus dem Kloster Warmbrunn Gottesdienst. Nach Aufhebung der Schlesischen Klöster wurde die Kapelle 1810 zur Herberge umgewandelt. Als sie dem wachsenden Touristenstrom nicht mehr gewachsen war und das erste reguläre Gasthaus auf dem Gipfel entstand, wurde die Kapelle wiederhergestellt und 1850 neu geweiht. 1857 durch Brandstiftung und 1862 durch Blitzschlag zerstört, musste das Gasthaus völlig neu errichtet werden. 1868 wurde auch auf der böhmischen Seite ein Gasthaus gebaut.
1800 bestiegen Friedrich Wilhelm III. (Preußen) und Luise von Mecklenburg-Strelitz den Berg. 1804 veröffentlichte der spätere US-Präsident John Quincy Adams einen Reisebericht über Schlesien, mit Besteigung der Riesenkoppe.
Ende 1899 richtete Preußen die höchste Wetterwarte nördlich der Donau auf dem Gipfel ein, die am 5. Juli 1900 eröffnet wurde. Im Erdgeschoss befand sich die Wohnung des Beobachters, im ersten Stock die Dienstzimmer und darüber ein Observatorium. Bis 1945 war die Schneekoppe der höchste Berg Preußens und der deutschen Mittelgebirge. Zur Jahrhundertwende entstand auf dem Gipfel eine Poststelle. Allein im Jahre 1907 gingen von dort 12.000 Postkarten mit Sonderstempel in alle Welt.
de