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Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [23422]
Inschriftenepitaph Johann Heinrich Hermann (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
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Inschriftenepitaph Johann Heinrich Hermann

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Beschreibung

Darstellung/Ikonographie: Das barocke Inschriftenepitaph ist an der Brüstung der Westempore der Kreuzkirche neben den Epitaphien der Familie Paul angebracht. Es hat die Gestalt eines Vorhangs, der an einer Wange befestigt ist. Die reich geformte, oben mit Ansätzen eines gesprengten Giebels versehene Wange ruht auf einem Gesims. Außen saßen zwei weibliche Gestalten, die als Allegorien zu deuten sind (links der Glaube, rechts eine Gestalt mit Totenschädel als Attribut, wohl eine Allegorie auf die Vergänglichkeit). Nur die Gestalt auf der linken Seite ist erhalten geblieben, die obere Bekrönung ist verloren. Es handelte sich um zwei Putti, die vor dem Bogengiebel ein Kreuz hielten. Auf dem Vorhang ist die Memorialinschrift wiedergegeben.
Zur Person/Familie: Johann Heinrich Hermann war Kaufmann (vornehmer Bürger) und Ältester der Posamentiererinnung in Zittau. Er wurde am 8. Dezember 1681 geboren und heiratete zunächst 1618 Mai Elisabeth Mönch. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und drei Töchter hervor, von denen ein Sohn und zwei Töchter das Erwachsenenalter erreichten. In zweiter Ehe heiratete er Anna Martha Lachmann. Hermann starb am 19. März 1742, nachfolgend dürfte das Epitaph errichtet worden sein. Er besaß den Bierhof in der Böhmischen Gasse (8), außerdem ein Grundstück in der Milchgasse (12).
Kommentar: Das qualitätvolle Werk ist im Bestand der Zittauer Epitaphien heute einzigartig. Im Zentrum steht die Draperie mit der Inschrift, die formal an Werke wie das Epitaph Meyer (unterer Teil) erinnert, auf ein Gemälde wird hier allerdings verzichtet. Neben den anderen Emporenepitaphien sticht es durch seine reiche Plastizität und üppige Vergoldung heraus, die davon zeugt, dass man die durch Einheitlichkeit geprägte Epitaphienreihe der Kreuzkirche durchbrechen wollte. Sehr ähnlich in der Durchbildung der ornamentalen Details und der Skulpturen ist das Epitaph für Gottfried Benjamin Martini in der Klosterkirche (1733), das vielleicht aus derselben Werkstatt stammt.

Material/Technik

Weiches Laubholz / farbig gefasst und vergoldet. Die Brettstärken schwanken zwischen 22 und 35 mm. Auf der Rückseite sind flächig die Arbeitsspuren vom Schropphobel und einige Bleistiftanzeichnungen erhalten. Materialstärken fu¨r Profile und Ornamente sind aufgedoppelt oder diese fertig gearbeitet versetzt worden (Bux 2013).

Maße

Länge
160 cm
Breite
180 cm
Höhe
40 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 554f
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

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