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Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. HNO (Zur Geschichte der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde) [LBM119]
Tabotamp 1960er (Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. (CC BY-NC-SA)
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Tabotamp

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Beschreibung

Glasbehältnis mit Kunststoffdeckel, in blauer Schrift aufgedruckt: 'TABOTAMP 5x7,5 cm, resorbierbares Hämostypticum, einzeln steril verpackt, Gaze aus regenerierter, oxydierter Zellulose zur lokalen Blutstillung. Kühl lagern. Nicht autoklavieren. Bitte beiliegende Gebrauchsanweisung beachten (Firmenlogo Johnson-Johnson, 2 Norderstedt). Verwendung z.B. zum Austamponieren der Nase bei Nasenbluten.

In der Roten Liste von 1963 war als Herstellerfirma noch "Ethicon" (2000 Hamburg-Glashütte) angegeben.

Anwendungsgebiete (Indikationen): Kapillare, venöse, kleine arterielle und diffus sickernde Blutungen in der gesamten Chirurgie, wenn eine Blutstillung mit Naht- oder Ligatur-Technik undurchführbar, unzureichend schwierig oder zeitraubend ist (Rote Liste 1993, 47 010).

1866 schrieb Gunn, man solle in gewöhnlichen und leichten Fällen von Nasenbluten den Nacken und die Schläfen mit kaltem Wasser benetzen. Des weiteren das kalte Wasser mit der Nase aufziehen, das würde bald die Blutung stillen. Desweiteren solle man äußerlichen Druck mit dem Finger auf die Seite der Nase ausüben, welche blutet.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde bei Nasenbluten und Fehlschlagen einfacher Mittel empfohlen, ein Stück trockenes und recht hartes Rauchfleisch zu Pulver zu zerreiben und es so tief wie möglich in das Nasenloch einzufüllen, bis es gefüllt ist. Dann solle man es ein zeit darin lassen. "Das ist unfehlbar" (Gunn, J. C. (1866): Gunn's Neuer Hausarzt oder Handbuch der Gesundheit. Ein vollständiger Leitfaden für Familien, EPV125-GB, S. 673).

Diese Ratschläge gelten z.T. noch im 20. Jahrhundert, wenn z.B. Fleischer empfiehlt, den Betreffenden in sitzende Stellung mit tief gelagerten Beinen zu bringen und eine kalte Kompresse auf den Nacken zu legen. Schließlich solle der Kranke selbst den nasenflügel der blutenden Seite fest an die Nasenscheidewand pressen, um die Gefäße zu komprimieren. Darüber hinaus ggf. werden weitere Maßnahmen wie das Austamponieren mit einer entsprechenden Gaze erforderlich (Fleischer 1983, S. 84/85 und 1988, S. 83 ff).

Material/Technik

Glas, Kunststoff, Zellulose-Gaze

Maße

5,6 cm hoch, 2,3 cm Durchmesser

Literatur

  • Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (1993): Rote Liste 1993 - Arzneimittelverzeichnis des BPI. Aulendorf/Württ., Nr. 47 010
  • Fleischer, Konrad (1980): Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde für Krankenpflegeberufe. Stuttgart, S. 84/85
  • Fleischer, Konrad (1988): Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde für Krankenpflegeberufe. Stuttgart, S. 83 ff.
  • Gunn, John C. M.D. (1866): Gunn's Neuer Hausarzt oder Handbuch der Gesundheit. Ein vollständiger Leitfaden für Familien. Cincinatti, S. 673
Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Objekt aus: Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Das Krankenhausmuseum widmet sich der Historie des Krankenhauswesens in Bielefeld. Insbesondere die Geschichte des Klinikums Mitte wird in Wort, Bild...

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