Die Teerprobe stammt aus einem Holzfass, welches bei der Bergung der „Bremer Kogge“ in den 1960er Jahren gefunden wurde. Das Fass brach bei der Bergung auseinander und der Teer lief aus. Diese Probe konnte aufgefangen werden und blieb somit für die Forschung erhalten.
Dass es sich bei dieser Probe um Nadelholzteer, einem Zerfallsprodukt von Birken-, Kiefern- oder Fichtenholz, handelt zeigte eine Untersuchungen an der Universität Hamburg, Bereich Holztechnologie und Holzchemie.
Nadelholzteer wird gewonnen wenn Holz unter Luftabschluss erhitzt wird und sich zersetzt. Das Holz zersetzt sich in die Stoffe Holzkohle, Holzessig, Holzgas und eben Holzteer. Kühlt der anfangs gasförmige Teer ab, wird er zähflüssig.
Diese zähflüssige Masse eignet sich im Schiffbau als Dichtmittel und Schutzanstrich gegen Fäulnis. Zur Abdichtung der Rumpfschale wurde Moos in Teer getränkt. Bis in das 19. Jahrhundert fand Holzteer im Schiffbau Verwendung.
Bei den Untersuchungen im Rahmen des Wiederaufbaus der Kogge im DSM fanden sich Teerspuren in den Laschen und Überlappungen der Außenhautplanken und zwischen Spanten und der Außenhaut.
Auf der Oberfläche des Schiffrumpfes, fand man keine Teerrückstände. Auch dies ist ein Indiz, dass die Kogge bei ihrem Untergang noch nicht fertig gestellt war.
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