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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Brandenburgisches Glas Apotheken- und Drogeriegefäße aus Glas [80-68-GL & 80-70-GL]
Emailbemalte Vierkantflaschen aus einer Löwen-Apotheke (Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte / Bernd Hiepe (CC BY-NC-SA)
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Emailbemalte Vierkantflaschen aus einer Löwen-Apotheke

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Beschreibung

Farbloses Glas, Körper in Vierkantform modelgeblasen, kurzer Hals, Lippenrand umgelegt, Flaschenhälse angebrochen. Mit roter, blauer und gelber Emailfarbe mit feiner Binnenzeichnung bemalt. Bekrönte weiße ovale Kartuschen mit schwarzer, nachträglich hinzugefügter Beschriftung „T=/NERV=/W=“ bzw. „BALS=/SULPH=/ANiS“ auf weißem Grund, umgeben von einem blauen, mit zwei stilisierten roten Blüten durchbrochenen Blattkranz, unterhalb des Schriftfeldes ein liegender Löwe mit herausgestreckter Zunge, eine blaue Kugel haltend. Auf der Rückseite der ersten Flasche befindet sich ein Papierschild mit der Inschrift: „tinct.fulig“. Vorläufer dieser Art von Apothekengefäßen, die auch walzen- oder zylinderförmig auftreten, bilden antike Hohlgläser zum Verwahren von Ölen oder Duft- und Heilmitteln (vgl. Ausst.-Kat. GlasKlar 2015, S. 21). In der Frühen Neuzeit sind Vierkantflaschen als Bestandteil von „Medicinal-Apotheken“ zur fachgerechten Lagerung von Grundstoffen gebräuchlich, die gegebenenfalls nach Rezeptur eines Arztes vermischt wurden (vgl. Ausst.-Kat. Die gute Form 2016, S. 10; Franze, „Blätterlein“, „Nönnchen“ und Co., 2007; Conradi, Apothekengläser im Wandel der Zeit, 1973, S. 167–171). So ist „Bals[am] sulph[ur] anis“ ein Mittel zur Linderung von Fieberkrämpfen, Atembeschwerden und schmerzhaftem Wasserlassen, „t[inctura] nerv[ina]. w.“ wurde bei Vergiftungen, „tinct[ura] fulig[nis]“ bei Rheumatismus eingesetzt. Ob die beiden 1949 erworbenen Fläschchen aus der Potsdamer oder einer anderen Löwen-Apotheke stammen, lässt sich leider nicht mehr nachvollziehen. [Uta Kaiser, Lisa Steinmeier, Dank an Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas (farblos), modelgeblasen, emailbemalt

Maße

H. 10,8 cm, B. 4,9 cm, B. 4,9 cm; H. 11,9 cm, B. 5,1 cm, T. 4,1 cm

Literatur

  • Götzmann, Jutta/Kaiser, Uta (Hg.) (2017): Gläserne Welten. Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte. Petersberg, Kat. 6
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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Objekt aus: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als...

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