Während der so genannte Schäppel in den reicheren Gegenden des Schwarzwaldes verbreitet war und als aufwändige, mit Perlen, Spiegel, Silber und Gold geschmückte Krone von jungen Frauen von der Konfirmation bis zur Hochzeit an Festtagen getragen wurde, war der Kopfschmuck einer Braut in Michelbach bescheidener und filigraner. Dieser Brautschmuck besteht aus einem Haarreif und zwei Ansteckern, die von Braut und Bräutigam getragen wurden. Die filigrane Textilarbeit ist charakteristisch für die Handarbeitspraxis der jungen Mädchen im frühen 20. Jahrhundert.
Die Nähe zur Industriestadt Gaggenau und die bald schon nur noch im Nebenerwerb betriebene Landwirtschaft trugen dazu bei, dass die Bevölkerung Michelbachs sich im 20. Jahrhundert schon bald "modern" und "städtisch" kleidete.
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