Daniel Dumonstier, als Hofmaler am Königshof Heinrichs IV und Ludwigs XIII tätig, etablierte sich als bevorzugter Porträtmaler der Pariser Gesellschaft. Eine große Anzahl seiner Bildnisse ist aufgrund seiner enormen Produktivität erhalten. Dank der Schenkung James Simons im Jahr 1917 besitzt auch das Berliner Kabinett eine seiner Zeichnungen eines unbekannten alten Mannes. Typisch für Dumonstier ist die naturalistische und individualistische Darstellung des hohlwangigen bärtigen Alten, die den Einfluss des niederländischen Realismus spürbar werden lässt. Das Gesicht ist mittels feinster Schraffuren und Linien subtil angelegt und erhält durch die Modellierung mit gewischter farbiger Kreide einen geradezu malerischen Charakter. Im Gegensatz zu der differenzierten Ausführung des Kopfes sind die ärmliche Kleidung, die Mütze und der Bart des Mannes mit kräftigen, gezielt gesetzten Strichen festgelegt. Die wechselvolle Geschichte des Blattes ist nur noch in Fragmenten rekonstruierbar. Vormals befand es sich in der Sammlung des Amsterdamer Kupferstechers, Kunstschriftstellers und Gelehrten Cornelis Ploos van Amstel, der die Zeichnung, wie handschriftlich auf der Rückseite vermerkt, im Oktober 1754 aus dem Besitz des Amsterdamer Bürgermeisters übernommen hatte.
Text: Hanna Strzoda, 2007
Schenkung James Simon 1917.
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