Altes türkisches Schattenspiel aus Leder (Pergament), vermutlich aus dem 19. Jahrhundert; zum Spielen alter türkischer Märchen.
Veröffentlicht in: Kunst der Welt in den Berliner Museen, Museum für Völkerkunde, Bd. 2, S. 38/39, Belser Verlag, Stuttgart 1980.
Anm. Dombrowski: 3 Gelenke, typisch Bart, Handhaltung, Kopfbedeckung, helle Strümpfe.
Veröffentlicht (als IB 11 253) in Jens Kröger, 2004. Islamische Kunst in Berliner Sammlungen, S. 204, zusammen mit IB 11258. Erst nach der Veröffentlichung stellte sich die Verwechslung heraus.
Dortiger Abbildungstext: Schattenspielfiguren. Schattenspiele sind sowohl in Ostasien wie über Zentralasien bis nach Ägypten als Volkstheater verbreitet gewesen. Die bis auf einen Handlungskern improvisierten Stücke geben märchenhafte Szenen und verspotten nahezu alle Gesellschaftsschichten, in der Spätzeit auch die Sucht nach europäischen Moden. Das türkische Schattenspieltheater wird allgemein nach der Hauptfigur "Karagöz" benannt, der als sprichwörtlicher Schlaumeier und derber Hanswurst entfernte Ähnlichkeit mit dem Kasperle hat. Neben ihm agiert "Hacivat" als etwas elegantere, verwandlungsreiche Figur, die hier in zwei charakteristischen Aufmachungen gezeigt wird. Zahlreiche Typen des Osmanischen Reichs werden in charakteristischen Posen und Kleidern vorgeführt. Zu den Stücken gehören auch Ausstattungsobjekte wie Schiffe, Bäume, Innenräume. Zeichnung und Färbung der alten Figuren waren oft kunstreich.
Türkische Schattenspielfigur des Hacivat in eleganter Kleidung. Türkei (Istanbul), um 1900, Tierhaut (Kamel ?), L 36 cm.
Sammler: Hardjo, Sugianto
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