Die hellgrüne, verschlusslose Jacke aus Baumwollmischgewebe hat eine weite Schnittform mit Fledermausärmeln. Ab Brusthöhe ist sie mit einem grafischen, wellenähnlichen Muster bemalt. Die Bemalung ist in der Mitte gespiegelt. Die Schulternaht hat vorn und hinten je drei abgesteppte Falten auf der jeweils linken und rechten Schulterseite. Die Jacke wurde zusammen mit einem Overall getragen (Ident.Nr. I (26 H) 294/1986,a-b).
Die Jacke entstand im Rahmen eines Sonder-Mode-Lehrgangs des Zirkels für künstlerische Textilgestaltung Potsdam im März 1982. Sie war Teil der "Boutique-Modenschau", die u.a. bei den 19. Arbeiterfestspielen der DDR im Juni 1982 in Neubrandenburg vorgeführt wurde. Es sollte eine "Kollektion mit Accessoires aus Oma´s Truhe für die Frau um 40" sein, wie es in der Einladung zur Modenschau heißt.
Der Zirkel war eine wegweisende Gemeinschaft des textilen "Volkskunstschaffens" in der DDR. Alle Entwürfe und Ausführungen (auch der Schmuckelemente) wurden in schöpferischer Tätigkeit der Zirkelmitglieder unter Anleitung von Frau Ingeborg Bohne-Fiegert geschaffen. Die Kollektionen wurden fast ausschließlich zu Modenschauen des textilen Volkskunstschaffens getragen. Blusen, leichte Sommerkleider u.ä. waren auch im täglichen Gebrauch.
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