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Kunstgewerbemuseum [1879,2928 a,b]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1725270&resolution=superImageResolution#3887733 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Hans-Joachim Bartsch (CC BY-NC-SA)
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Armlehnstuhl im englischen Stil für das Wohnzimmer der Prinzessin Marie im Palais des Prinzen Karl

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Beschreibung

Der Armlehnstuhl stammt aus dem Wohnzimmer der Prinzessin Marie (1808-1877) im ersten Obergeschoß des Palais ihres Ehemanns Prinz Karl von Preußen (1801–1883) in der Wilhelmstraße in Berlin. Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) entwarf hier eine Garnitur von Sitzmöbeln, zu der zudem mehrere Stühle, ein Sofa und ein Ruhebett gehörten.
Das zart dimensionierte Stuhlgestell und der schwarze Lack verleihen dem Modell besondere Leichtigkeit. Die Assoziation an fernöstliche Formen wird nicht zuletzt durch die bambusartige Ausprägung der Armlehnen geweckt. Deren eleganter übergangsloser Verlauf von der Rücklehne in das vordere Bein lehnt sich an englische Vorbilder etwa in Lansdowne-House an, die Schinkel 1826 nach eigenem Bekunden bereits im Hinblick auf seine Tätigkeit für den anglophonen Prinzen Karl studierte. In Kombination dazu tritt eine vorwiegend aus antikem Repertoire schöpfende Ornamentik, darunter feinste Palmetten und Mäander, die das Gestell mit einem teils erhabenen, teils eingeschnittenen Golddekor überzieht.
Die Ausführung des Armlehnstuhles entspricht bis ins Detail einer Zeichnung von Ludwig Lohde (Tafel 3: »Geometrische Seiten- und Vorderansicht eines Lehnstuhls. Ein Viertel der natürlichen Größe«, 1835; Lithographie auf Vélinpapier, 49,5 x 63,5 cm, bez.: »Schinkel erf. – C. Boetticher lith.«; Kupferstichkabinett SMB, Inv. Lohde 1835,1,5), die den Stuhl in der Seiten- und in der Vorderansicht präsentiert und die verlorenen Werkzeichnungen in verkleinertem Maßstab kopiert. Das unterlegte Raster, die Beschriftung mit »Taf. III« und die unvollständige Tuschfassung weisen das Blatt als Vorzeichnung für die ab 1835 auf Schinkels Veranlassung von Lohde publizierte Folge von Schinkels Möbelentwürfen aus. Die 20 Jahre später in der zweiten Auflage noch um 6 Tafeln erweiterten Lithographien geben ein seltenes Zeugnis von der originalen Farbigkeit der Bezüge und der präzisen Kontur ihrer Aufpolsterung.
Das Gestell und der eingelegte originale Sitzrahmen tragen als Nummerierung eine eingeschlagen »VI«, wonach also zumindest sechs Exemplare des Armlehnstuhls vorhanden waren. Es sind zudem einige leicht variierte, zumeist weniger detailreiche Ausführungen in Mahagoni bekannt, darunter auch ein Exemplar im Kunstgewerbemuseum (Invnr. W-1987,32).
Neben einem zweiten Armlehnstuhl sind auch zwei der Stühle erhalten (alle Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Schloss Glienicke), während Sofa und Ruhebett verloren sind. Zu den Stühlen und dem Ruhebett sind Werkzeichnungen (Kupferstichkabinett SMB, Inv. SM 46.42, SM 46.46, SM 46.50, SM 49.40) und Lohdes Publikationen (Tafeln 8 und 4 und die Vorzeichnung, Kupferstichkabinett SMB, Inv. SM 49.09) bekannt.
ASt

Material/Technik

Weißbuchenholz, schwarz lackiert, Blei- und Stuckornament vergoldet, Bezug erneuert (ehemals roter Seidenstoff),

Maße

Objektmaß: Höhe x Breite x Tiefe: 88 x 55 x 50 cm

Links/Dokumente

Hergestellt Hergestellt
1828
Berlin
Geistige Schöpfung Geistige Schöpfung
1828
Karl Friedrich Schinkel
1827 1830
Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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