Das kleine Gefäß besteht aus einer Blei-Zink-Legierung und ist aus mehreren Teilformen zusammengefügt. Auf der Schulter zeigt es symmetrisch komponierte, figürliche Bilder: auf der einen Seite zwei Vögel zu Seiten eines Kandelaberbaumes, auf der anderen zwei Löwen zu Seiten eines Kantharos. In der unteren Zone wechseln sich sechstrahlige Sterne mit Bäumen oder Zweigen ab.
Der Sinn der Darstellungen ist ungeklärt. Nach Material und Technik gehört die Henkelvase in die Nachbarschaft palästinensischer Pilgerampullen des 6. und 7. Jahrhunderts aus Blei, deren Reliefs an die Orte des Wirkens Christi erinnern. Für das Berliner Stück lassen das nicht spezifisch christliche Motivrepertoire, die Feinheit der Darstellungen und die geringe Größe auch an ein Behältnis für wertvolle Flüssigkeiten aus dem profanen Bereich denken, wie etwa Parfüm, wohlriechende Öle oder Medizin.
Entstehungsort stilistisch: Palästina
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