In Rom kamen zur Adventszeit die Hirten aus der Campagna in die Stadt, um auf den Straßen, oft vor Madonnenbildern, zu musizieren. Blechen, der Ende November 1828 in Rom eintraf, hielt wenig später einen dieser Flöte spielenden Hirten, auch Pifferaro genannt, in einer Ölstudie fest (P. O. Rave, Karl Blechen, Berlin 1940, Kat.-Nr. 1600). Sie wurde zur Grundlage für diese Darstellung eines Pifferaro und zweier sitzender Mädchen. Die belebend wirkenden weiß-roten Kleider der beiden Italienerinnen heben sich von der Ziegelmauer dahinter ab und kontrastieren mit dem graublauen Gewand des Flötenspielers. Im Hintergrund sind die Kuppel des Petersdomes und die Engelsburg zu erkennen. Blechen schuf von diesem Gemälde wohl insgesamt drei Fassungen (ebd., Kat.-Nr. 1601–1603). Zahlreiche Zeichnungen und Skizzen belegen sein besonderes Interesse an römischen Volkstypen. | Birgit Verwiebe
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