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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 606]
https://id.smb.museum/digital-asset/4913813 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Heiliger Hain

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Beschreibung

1928 gelangte das Bild als Geschenk in die Nationalgalerie und wurde zunächst für ein Werk Karl von Kügelgens gehalten. Doch schon im darauffolgenden Jahr trat nach einer Reinigung Carl Ludwig Kuhbeils Signatur hervor, so daß es seither mit einem Gemälde identifiziert wird, das der Berliner Maler 1812 auf der Akademieausstellung zeigte: »Eine der größten und schönsten Cypressen-Gruppen Italiens, aus der Villa Este in Tivoli, Abends beim Untergang der Sonne« (Verzeichniß derjenigen Kunstwerke, welche von der Königlichen Akademie der Künste ausgestellt sind, Ausst.-Kat., Berlin 1812, S. 9, Kat.-Nr. 57). Die Zypressengruppe aus der Villa d’Este ist hier mit anderen italienischen Landschaftsmotiven wie einem antiken Grabmal oder dem an den römischen Palatin erinnernden Ausblick zusammengeführt. Der Aufenthalt Kuhbeils in Rom 1799 lag einige Jahre zurück, aber die Landschaft Italiens blieb ein Hauptgegenstand seiner Kunst. Mit seinen Gemälden folgte er künstlerischen Traditionen von Claude Lorrain und Nicolas Poussin. Sein »Heiliger Hain« bezieht sich auf Poussins berühmte, in mehreren Fassungen ausgeführte, einer antiken Inschrift gewidmeten Komposition »Et in Arcadia ego« (vgl. die Fassungen im Chatsworth House, Derbyshire, und im Musée du Louvre, Paris). Auch in Kuhbeils Bild ist am Sarkophag diese Inschrift zu lesen, der eine Legende zugrunde liegt und die zu einem Lieblingsmotiv der klassizistischen Malerei wurde: In Arkadien, jener von den Dichtern als Glücksland besungenen Hirtenregion im Zentrum des Peloponnes, stießen einstmals junge Schäfer auf ein Grabmal, angesichts dessen ihnen ihre eigene Sterblichkeit schmerzvoll bewußt wurde. In Kuhbeils Bild schließt eine Zypressengruppe den heiligen Hain des ewigen Schlafes von der Umgebung ab. Eine Anspielung auf den Tod verkörpert auch der auf seinen Stab sich stützende, die Grabinschrift lesende Hirte. Seine Gestalt erinnert an den Todesgott Thanatos. | Gerd-Helge Vogel

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 69 x 55 cm; Rahmenmaß: 87 x 73 x 10 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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