Die verschneite Landschaft gibt rechts den Blick in die Weite einer Ebene frei, während sich links ein schneebedeckter, stark abfallender Hügel erhebt. Zentral ins Bild sind ein abgestorbener und ein abgesägter Baum gestellt. Dahinter verbirgt sich ein Gehöft. Der Blick wird zunächst jedoch auf die Genreszenen gelenkt, die im Vordergrund angesiedelt sind: ein Bauer mit Schlitten von links, in der Mitte Holzschlitten und Reiter, Kinder und Hund.
Der Dresdner Maler und Akademieprofessor Johann Christian Klengel gilt als einer der Wegbereiter romantischer Landschaftsmalerei. Dies läßt sich angesichts der Symbolkraft etwa der Baumruinen leicht nachvollziehen. Auch die Wahl von Stimmungen und Jahres- oder Tageszeiten, die Vergänglichkeit assoziieren können, weist auf die Romantik voraus. Die vorliegende Winterlandschaft steht dabei ganz in der Tradition niederländischer Landschaftsmalerei, namentlich des Hendrick Avercamp und seines Kreises (vgl. deren lichte Winterlandschaften im kleinen und mittleren Format, wie sie auch in der Dresdner Gemäldegalerie von Klengel studiert werden konnten), wenngleich bei diesen Künstlern des 17. Jahrhunderts die Kompositionen im allgemeinen noch reicher an Figuren und erzählerischen Nebenhandlungen sind. In anderen Werken Klengels begegnet man hingegen stärker der Tradition Ruisdaels.
Vorbereitende Studien verzeichnet Anke Fröhlich im Werkverzeichnis (vgl. A. Fröhlich, Der Dresdner Landschaftsmaler Johann Christian Klengel, Hildesheim 2005, S. 116, WV M 144); eine eng verwandte Radierung (1812 datiert) befindet sich im Graphischen Kabinett des Kulturhistorischen Museums Görlitz. | Bernhard Maaz
de