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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 874]
https://id.smb.museum/digital-asset/4998797 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Der Besuch

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Beschreibung

Der heute kaum noch bekannte Peter Philippi, bei Eduard von Gebhardt in Düsseldorf ausgebildet, widmete sich schon dort einer altmeisterlichen Malerei im Stil des zweiten Biedermeier um 1900. Hier sehen wir in einer liebevoll eingerichteten Stube zwei ältere Damen, von denen eine ihrer Besucherin Kaffee einschenkt. Derartige kleinstädtisch-skurrile Sujets erfreuten sich zu dieser Zeit einer ausgesprochenen Beliebtheit. Dies beweisen die Präsentation des Bildes auf der Weltausstellung in Saint Louis 1904, wo es sicher als typisch deutsch gewürdigt wurde, der Ankauf desselben aus der Großen Berliner Kunstausstellung 1905 für die Nationalgalerie wie auch die weite Verbreitung des Bildes als Reproduktion in der Philippi-Mappe des »Kunstwart« 1906 (hrsg. von Ferdinand Avenarius). Später war Philippi in dem malerischen Städtchen Rothenburg ob der Tauber ansässig und es verbanden sich in der öffentlichen Wahrnehmung Ort und Stil der Malerei zu einer Einheit. Die stärkste Würdigung dieser Beschwörung der Idylle hat der alte Philippi nicht ohne eigene Zustimmung zur Zeit des Nationalsozialismus erfahren. 1936 gab es Würdigungen zu seinem 70. Geburtstag, 1938 erschien mit einer Einführung von Carl Meißner der Bild-Text-Band »Die kleine Stadt und ihre Menschen. Bilder, Erlebnisse, Gedichte«. Philippi verfaßte für das Buch biographische Notizen und resümierte, daß »in den letztvergangenen Jahrzehnten das Nichtskönnertum triumphierte und die Malerei bei der Narretei gelandet war. – Ein sich auf alles Gesunde besinnender Idealismus der neuesten Zeit hat endlich dem auf diesem Gebiete besonders unwürdigen Kulturbolschewismus ein Halt zugerufen« (ebd., S. 14). Mitten im Krieg, 1943, gab es eine Sonderschau von 36 Arbeiten Philippis innerhalb der Großen Deutschen Kunstausstellung in München, die auch den harmlosen »Besuch« zeigte. »Ein Stück Biedermeier ragt hier noch in unsere ernsten Tage. Köstliche Bildchen, handwerklich liebevollst erarbeitet, mit unversieglichem Humor gespeist, meisterlich in der behaglich breiten Schilderung spießbürgerlichen Gehabens« (W.P. Schultz, in: Die Kunst für Alle, 58. Jg., 1943, H. 9, S. 204). | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 49 x 55,5 cm; Rahmenmaß: 73 x 80 x 8 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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