Auf dem mit Goldlack überzogenen "Birnenschalen-Grund" (nashiji) befindet sich an der Frontseite beider Zwiesel jeweils die lebendig gestaltete Darstellung eines Drachen, der aus dem Wellenmeer auftaucht. Beide Tierleibe sind als "erhabenes Streulack-Bild" (takamakie) in Gold gearbeitet. Leuchtendrote, flammenartige Schweife um die Beine der Drachen setzen einen reizvollen Akzent. Sie sind als "flaches Streubild" (hiramakie) gestaltet, ebenso wie die Krallen der Tiere in Silber. Die Schaumkronen der stilisierten, dekorativen Meereswogen heben sich in Schwarzlackmalerei vom goldenen nashiji-Grund ab. Aufgelegte, rechteckige Goldplättchen (kirigane) an den Rundungen der Wogen schaffen zusätzliche Lichteffekte. Die Innenseite der Drachenohren und die Zungen sind mit Rotlack aufgemalt. Bemerkenswert ist die realistische Darstellung der Augen: Unter einer konvexen Glaslinse sind die schwarzen Pupillen auf weissem Grund gemalt. Alle weiteren Außenflächen, einschließlich der Trachten, sind mit nashiji von Gold überzogen, ohne weiteren Dekor. Die Unterseite der Trachten sind partiell mit Gewebe bezogen. Dieser Typ Sattel wird yamato-gura oder wagura (Sattel im japanischen Stil) genannt, in Abgrenzung zum zeitlich früheren karakura-Typ (Sattel im chinesischen Stil). Während karakura-Sättel ausschließlich bei zeremoniellen Anlässen benutzt wurden, sind Sättel des vorliegenden Typs in Schlachten eingesetzt worden.
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