Die sattelförmigen Gegenstände auf vier Füßchen oder zwei Kufen geben Anlaß zu Spekulationen; die Deutungsversuche reichen von Kinderspielzeug bis hin zum Kultgerät.
Die in Sachsen-Anhalt gefundenen Stücke stammen überwiegend aus Siedlungskontexten. Dies könnte ein Hinweis auf profane Verwendung sein. Da Sitzmöbel in frühen menschlichen Gemeinschaften aber eher sozial höherstehenden Persönlichkeiten und Gottheiten vorbehalten waren, ist ein Gebrauch im kultischen Zusammenhang nicht abwegig. In Europa finden sich im chronologischen Kontext mehrere zweiteilige Kleinplastiken, bei denen eine abnehmbare Figur auf einem Sitz thront. Darauf könnte die kreisförmige Vertiefung in der Sattelinnenfläche hindeuten, denn dort könnte mittels eines Zapfens eine Figur eingesetzt worden sein.
Völlig gleichartige Stücke sind aus Mähren und Südosteuropa bekannt und liefern Anhaltspunkte für Kontakte sowie vielleicht auch für ähnliche geistige Vorstellungen.
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