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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [532A]
https://id.smb.museum/digital-asset/5570633 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Christoph Schmidt (CC BY-NC-SA)
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Die Auferweckung des Lazarus (The Raising of Lazarus)

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Beschreibung

Alles, was wir heute über Ouwater, diesen für die Kunstentwicklung in den nördlichen Niederlanden im 15. Jahrhundert so bedeutenden Künstler wissen, gründet sich auf den Bericht, den uns Carel van Mander hinterlassen hat. Er führte auch zur Wiederentdeckung unseres Bildes, dem einzigen, das von Ouwater erhalten ist. Die Geschichte von der Wundertat Christi, der Auferweckung des Lazarus in Be thanien, wird im Evangelium des Johannes (11, 1-45) erzählt. Als Lazarus im Hause seiner Schwestern Maria und Martha krank daniederlag, wurde Christus gebeten, eilends zu kommen. Als er schließlich eintraf, lag Lazarus schon seit vier Tagen im Grabe. Im Anschluss an die Begegnung mit Martha, in der sich Christus selbst als die Auferstehung und das Leben bezeugt, wird die Erweckung des Toten geschildert: »Christus rief mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen und sein Angesicht verhüllt mit einem Schweißtuch« (Johannes 11, 43-44). Dies ist der dramatische Höhepunkt des Geschehens, den Ouwater in seinem Bild schildert. Wir sehen Lazarus, der dem geöffneten Grab im Boden entsteigt. Er sitzt auf der zur Seite geschobenen Deckplatte der Gruft, frontal dem Betrachter zugewendet. DasLeichentuch ist über seine Beine gebreitet. Die Hände sind in einer Gebärde des Erstaunens erhoben, während sein Blick aus dem Bild heraus unbestimmt in die Ferne gerichtet ist. Links neben ihm steht Christus, der ihn mit segnend erhobener Hand vom Tode erweckt hat. An der Seite Christi kniet Maria, die sich betend ihrem Bruder zuwendet. Martha, die zweite Schwester des Lazarus, und drei Jünger beschließen die Gruppe der um Christus versammelten Menschen. Ihnen gegenüber stehen die vornehm gekleideten Juden, die gekommen waren, um Maria zu trösten und sich nun am Begräbnisort eingefunden haben. Ungläubig und entsetzt wenden sie sich vom Grab und dem vom Tode Erweckten ab, wobei sie sich mit Tüchern vor dem Verwesungsgeruch zu schützen suchen. Zwischen diesen beiden so unterschiedlich reagierenden Gruppen steht Petrus, der die Juden mit ausdrucksvollen, beredten Gebärden auf die tiefe Bedeutung des sich vor ihren Augen vollziehenden Wunders hinweist. Ouwater hat Petrus eine ungewöhnliche Stellung im Mittelpunkt der Komposition eingeräumt. Er zeigt ihn als das von Christus eingesetzte Oberhaupt der Kirche in missionarischer Eloquenz angesichts des Unglaubens der vor ihm versammelten Juden, die wenig später den Tod Christi beschließen werden. Abweichend vom biblischen Bericht der Erweckung des Lazarus aus der von einem Stein verschlossenen Grabeshöhle im Felsen hat Ouwater das Geschehen in den Chor einer romanischen Kirche verlegt. Durch eine vergitterte Tür in der Trennwand zum Chorumgang ist eine dichtgedrängte Volksmenge zu sehen, die das wunderbare Ereignis verfolgt. Es kann kein Zufall sein, dass Ouwater den vom Tode erweckten Lazarus in der Haltung eines Auferstehenden wiedergab und dass die Gruppen von Gläubigen und Ungläubigen den Vergleich mit der Scheidung zwischen Gut und Böse im Weltgericht nahelegen. Im Mittelpunkt der Aussage stehen daher die Worte Christi: »Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe« (Johannes 11, 25). | 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2010:::::::::::::::::::::_Little is known about the life of this master. From a stylistic point of view, he is closely related to Jan van Eyck, Petrus Christus and Dieric Bouts. Ouwater is considered to be one of the leading painters of his time in the northern Netherlands. According to the Gospel of St. John (11,1-45), Christ brought Lazarus back to life after he had been buried in a sealed tomb for four days. Placing the event in the choir of a Romanesque church is intended to show that the Old Testament period is ended by the age of the Messiah. Thus Christ’s words are central to the work’s statement: “I am the resurrection and the life. He who believes in me, though he die, yet shall he live” (John 11, 25). This is the only surviving work by the artist, and it was in the church of St. Bavo in Haarlem until 1573. | Prestel Museum Guides - Gemäldegalerie Berlin, 2012

Material/Technik

Eichenholz

Maße

Tafelmaß: 124,0 x 92,7 cm, Tafelmaß (Höhe x Breite): 124 x 92.7 cm, Rahmenaußenmaß: 143,8 x 113,7 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 143.8 x 113.7 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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