Das Jahr der Erbauung der ersten Kirche in Kretzschau ist nicht bekannt. In früheren Zeiten war sie eine Dorfkapelle, in der ein sogenannter Laufpfaffe vom Benediktinerkloster Posa in Kretzschau den Gottesdienst durchführte. Das Patronatsrecht über die Kretzschauer Kirche soll das Stephanskloster schon 1452 besessen haben. Unter das Patronat der Stiftsregierung kam die Kirche nach Auflösung des Klosters. Die Buchstaben am Schlussstein des Chorraumes H und G mit der Jahreszahl 1520 wiesen den reichen Bauern Gellert als Stifter des Altarraums aus.
Wegen Einsturzgefahr musste die Kirche 1896 gesperrt werden. 1899 war der bauliche Zustand dann so schlecht, dass ein Neubau unvermeidlich war. Mit dem Abbruch der Ruine wurde im Frühjahr 1900 begonnen. Die Grundsteinlegung für die neue Kirche fand im November des selben Jahres statt. Ende 1901 war die Kirche fast fertig, so dass am 20.03.1902 die Einweihung der neuen Kirche durch den Königlichen Generalsuperintendenten erfolgten konnte.
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