"Die kleine Stifterfigur des Hui kniet vor einem Opferbecken, seine Hände liegen auf dessen Rand. Die stark beschädigte Inschrift in Hieroglyphen enthält ein Gebet an die Göttin Sachmet für »eine schöne Lebenszeit, in der der Leib voll Freude und der Körper voll Gesundheit in der Gunst des Herrn der beiden Länder (des Königs) sein möge, und dass er in ihrem Tempel ein- und ausgehen kann, um die Speisen, die auf dem Opfertisch des Herrn der beiden Länder dargebracht werden, zu empfangen«. Hui bezeichnet sich mit einer Fülle von Ehrentiteln als Günstling des Königs, sein eigentliches Amt ist jedoch nicht genannt. Großen Verdiensten verdankte er es schließlich, dass er dieses Opferbecken aufstellen durfte in einem kleinen Tempel, der innerhalb des Pyramidentempels von König Sahure (um 2440-2430 v. Chr.) für Sachmet am Ende der 18. Dynastie errichtet worden war.
Diese königliche Auszeichnung an Privatpersonen, ihre Statuen oder Stelen in Tempelhallen zu stiften, bedeutete Teilnahme am offiziellen Kult und eine besondere Form der Unsterblichkeit. Vielfach ließen sich die so Begünstigten kniend abbilden, vor sich ihre Weihgaben wie Hui mit dem Opferbecken für Trankspenden."
Ingeborg Müller, in: Priese, Karl-Heinz (Hrsg.), Ägyptisches Museum Berlin, Museumsinsel Berlin, Mainz 1991, S. 96.
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