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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 8501]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=607488&resolution=superImageResolution#2764575 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
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Anthropomorpher Sarg der Hat

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Beschreibung

Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts beschrieben Reisende das Achmimer Nekropolengebiet. Aus den ausgedehnten Nekropolen in Achmim sind uns viele wertvolle Funde überliefert. Darunter zählt auch der anthropomorphe Sarg der Hat aus der Ptolemäerzeit, der ein sehr guten Erhaltungszustand aufweist. 1884 kam der Sarg der Hat, Tochter des Pa-di-Chonsu-ii und seiner Frau Udja-nabes, zusammen mit ihrer Mumie nach Berlin. Ob zu ihrer Bestattung weitere Särge gehörten, bleibt unklar.
Sowohl die bauchige Form des Sarges als auch der voluminöse Halskragen, der nahezu den halben Deckel überdeckt, sind für den Herstellungsort typische gestalterische Merkmale der Särge. Unterhalb des Blüten-Halskragen mit den Falkenköpfen als Abschlussstücke kniet die geflügelte Göttin Nut auf einem fassadenartigen Gebilde, gefolgt von einem breiten Inschriftenband mit genealogischen Angaben und Opferformeln. Der ptolemäischen Theologie folgend, besitzen die verstorbenen Frauen zwei jenseitige Existenzformen. Daher wird Hat in den Inschriften sowohl als „Osiris Hat“ als auch als „Hathor Hat“ bezeichnet. Seitlich davon zieren je zwei in Schreinen befindliche Horussöhne sowie die klagenden Göttinnen Isis und Nephthys den Sargdeckel. Im Fußbereich bilden die auf den verschlossenen Schreinen liegenden Anubis-Schakale den Abschluss der Dekorationen.
Auf der Unterseite des kastenförmigen Sockels, der an den Seiten mit Schutzsymbolen für Leben und Wohlergehen geschmückt ist, sieht man den laufenden Apis-Stier in einem Schen-Ring – Symbol für Ewigkeit. Auf dem Rücken des Apis ist die Mumie der Verstorbenen platziert; über sie fliegt der Ba-Vogel, der zwischen seinen Krallen wieder einen Schen-Ring hält. Seit der saitischen Zeit wurde der zum Grab laufende Stier, oft die Mumie des Toten auf dem Rücken tragend, als „Osiris, der lebende Apis“ bezeichnet und ebenfalls als Schutzsymbol verstanden. Häufig wurde er auf der Fußplatte von Särgen oder Kartonagen gemalt. Darüber hinaus ist in der Sargwanne die Himmelsgöttin Nut noch einmal dargestellt. Sie steht auf einer Standarte und hält die Maat-Federn in ihren Händen.
(I. Liao nach: Helmbold-Doyé, J. / Jancziak, J. (Hrsg.), “Wechselnde Identitäten” Eine Ausstellung mit Werken von Gelb Bas, Sonderschriften der Ägyptischen Sammlung 4, Berlin 2015, S. 84; Germer, R. / Kischkewitz, H. / Lüning, M., Berliner Mumiengeschichten. Ergebnisse eines multidisziplinären Forschungsprojektes, Regensburg 2009, S. 135.)

Material/Technik

Holz (Material); grundiert (weiß), bemalt

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 177 x 55 x 45 cm; Breite: 30 cm (Standfläche Deckel); Höhe x Breite x Tiefe: 177 x 33 x 40 cm (lt. Inv.)

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

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