Der kleine Schrank aus Eichenholz rekurriert wie sein fast identisches Gegenstück auf norddeutsche Kastenmöbel des 16. Jahrhunderts. Die stark verzierten Schauseiten mit den unter Rundbögen stehenden Figuren sind motivisch aus der Spätrenaissance bekannt. Unter König Wilhelm I. waren die Schränke seit den 1860/70er Jahren Bestandteil des Interieurs der Runden Halle im Flatowturm in Potsdam und dienten vermutlich zur Präsentation von Keramik. Die zwei Schubladen sind per Knopfdruck durch eine Federkonstruktion zu öffnen und mit Schnitzereien in Form von Früchten und jeweils einem Engelskopf mit Flügeln geschmückt. Lisenen flankieren die Türen, die mit einer männlichen (links) und einer weiblichen Kapitellfigur (rechts) abschließen und von Maskarons bekrönt werden. Auf Grund der gewählten Motive lässt sich schließen, dass die beiden Schränke als Paar zusammen aufgestellt wurden. Der Schrank ist deponiert.
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