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Stiftung Stadtmuseum Berlin Glassammlung [II 62/518 A]
Teekanne aus Goldrubinglas (Stiftung Stadtmuseum Berlin CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Stiftung Stadtmuseum Berlin / Michael Setzpfandt, Berlin (CC BY-NC-ND)
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Teekanne aus Goldrubinglas

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Beschreibung

Auf dem angeschmolzenen Glasfuß eine gestufte Montierung aus vergoldetem Silber mit getriebener Godronierung und Zackenzarge. Der breitbauchige Gefäßkörper mit emporragender Tülle und angesetztem Ohrenhenkel. Die Tülle schließt mit einer zackig auslaufenden Mündungsfassung aus vergoldetem Silberblech ab. Am massiven Henkelrücken ein silbervergoldeter, montierter Kragen mit kreuzförmiger Daumenrast am Scharnier zum gudronierten Deckel mit aufgesetztem Zapfenknauf. Alle Montierungen ohne Marken.
Mit der Mode des Teetrinkens entstand in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kunstvoll gefertigtes Geschirr, auch aus Goldrubinglas. Zur Kanne gehören zwei Teekoppchen mit Untertellern, ebenfalls aus Goldrubinglas (Inv. Nr. II 62/528 a-d A). Das Material nahm von der Hitze des Getränks offensichtlich keinen Schaden. Dessen ungeachtet war das Geschirr sicherlich nicht zum alltäglichen Gebrauch bestimmt. Dem Genuss von Tee aus Goldrubingeschirr wurde eine heilende Wirkung zugeschrieben. Man glaubte, die wundersamen Kräfte aus dem Glas würden sich auf das Getränk übertragen.
Formale Gründe sprechen dafür, das Service in die 1680er Jahre zu datieren und Johann Kunckel (um 1635–1703) zuzuschreiben (vgl. Klesse, Glas, 1963, Kat. 284, S. 132). Es wurde von der Potsdamer Glashütte gefertigt und von einem unbekannten Goldschmied gefasst. Kurz vor Weihnachten 1931 gelangte es als Schenkung in den Museumsbestand. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Goldrubinglas / mundgeblasen, geformt, Montierung aus vergoldetem Silber

Maße

Breite: 17,3 cm; Höhe: 12 cm

Literatur

  • Beeskow, Hans-Joachim/Hampe, Herbert/Hühns, Erik (Hg.) (1974): Das Märkische Museum und seine Sammlungen. Festgabe zum 100jährigen Bestehen des kulturhistorischen Museums der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik im Jahre 1974. Berlin, Abb. 29, S. 57
  • Fetzer, Wolfgang (1977): Johann Kunckel. Leben und Werk eines großen deutschen Glasmachers des 17. Jahrhunderts. Berlin, Abb. 8
  • Generaldirektion der SPSG (Hg.) (1988): Der Große Kurfürst 1620–1688. Sammler, Bauer, Mäzen. Potsdam, Kat. III.150
  • Götzmann, Jutta/Kaiser, Uta (Hg.) (2017): Gläserne Welten. Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte. Petersberg, Kat. 28, S. 99f.
  • Kerssenbrock-Krosigk, Dedo von (2001): Rubinglas des ausgehenden 17. und 18. Jahrhunderts. Mainz, Kat. 266, S. 221
  • Renate Altner (1987): Berliner und brandenburgisches Glas vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, in: Berliner Kunsthandwerk und Kunstgewerbe vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, S. 17–31. Berlin, S. 16
  • Spies, Paul/Swirkmann, Peter/Bartmann, Dominik (2016): Stadt.Schloss.Berlin. Die Residenz rückt in die Mitte (1650–1800). Berlin, Kat. 20, S. 98
Stiftung Stadtmuseum Berlin

Objekt aus: Stiftung Stadtmuseum Berlin

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